• 13.02.2012 08:45

  • von Stefan Ziegler

Sauber: Was steckt hinter der McLaren-Nase?

Die meisten Formel-1-Autos der Generation 2012 weisen einen "Höcker" auf der Nasenpartie auf, doch McLaren geht dabei einen ganz anderen Weg

(Motorsport-Total.com) - Einen Schönheitspreis gewinnen die neuen Formel-1-Autos vermutlich nicht. Die meisten Fahrzeuge der Generation 2012 weisen auf der Nasenpartie nämlich einen "Höcker" auf, der scheinbar jedem Beobachter missfällt. Einzig McLaren ging bisher einen anderen Weg: Das britische Traditionsteam verzichtet auf die oftmals als "hässlich" bezeichnete Stufe. Die Frage ist nur: zu welchem Zweck?

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Klare Linienführung an der Nase: Lewis Hamilton im neuen McLaren MP4-27

Teamchef Peter Sauber beschäftigt sich in seiner Kolumne beim 'Blick' ebenfalls mit diesem Thema und gelangt für sich zu einem einfachen Schluss: "McLaren kommt ohne diese Stufe aus. Was nichts anderes bedeutet, als dass sie ein weniger hohes Chassis verwenden", meint der Schweizer. Dies sei deshalb bemerkenswert, weil höhere Chassis' gewisse aerodynamische Vorteile bringen würden.

Warum entschied sich McLaren dann für eine andere Lösung? "McLaren würde das nicht tun, wenn sie nicht einen anderen Weg gefunden hätten, um den entsprechenden Abtrieb zu generieren", erklärt Sauber. Und gerade darauf haben es die Teams in diesem Jahr abgesehen, wo der Automobil-Weltverband (FIA) in der Winterpause doch einmal mehr einige neue Formel-1-Regeln erlassen hat.

Eine Auswirkung davon ist, dass die meisten Rennställe eine Stufe in der Nasenpartie verbaut haben - die bei den Fans "nur wenig Begeisterung auslöst", wie Sauber bemerkt. "Nötig ist sie, weil die Nasen aufgrund der Regeländerung tiefer positioniert sein müssen." Auch die Heckpartie der Fahrzeuge wurde im Winter komplett neu gestaltet. Der auspuffangeströmte Diffusor lässt ein letztes Mal grüßen.


Fotos: Testfahrten in Jerez


Ab 2012 ist dieser technische Griff nämlich verboten, doch noch hat Sauber keine derart findige Idee im Starterfeld festmachen können. Bis jetzt sehe es nicht danach aus, dass jemand eine revolutionäre Erfindung dieser Art an Bord hätte, meint Sauber. "Im Heckbereich gibt es bei den einzelnen Autos zwar unterschiedliche Lösungen bei der Führung der Auspuffgase, aber das ist nichts Unerwartetes."