Sauber: "Villeneuve ist die beste Lösung"
Für Teamchef Peter Sauber ist es noch immer die beste Lösung, im kommenden Jahr mit Jacques Villeneuve an den Start zu gehen
(Motorsport-Total.com) - Angesichts der beiden Rennen, die Jacques Villeneuve in Shanghai und Suzuka für Renault absolvierte, könnte man meinen, Peter Sauber würde seine Entscheidung bereits bereuen. Villeneuve wurde für die letzten drei Saisonrennen als Ersatz für den geschassten Jarno Trulli bei Renault verpflichtet, 2005 wird er seine erste von zwei Saisons bei Sauber bestreiten.

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Peter Sauber (rechts) über Jacques Villeneuve: Die beste Lösung
Doch die Leistungen des Kanadiers in den vergangenen beiden Rennen sind sicher nicht aussagekräftig, um bereits ein Bild für das kommende Jahr zu zeichnen. In Shanghai fuhr er sein erstes Formel-1-Rennen nach fast einem Jahr Pause, in Suzuka halfen ihm der geraffte Zeitplan und die schwierigen Wetterbedingungen sicher auch nicht weiter.#w1#
Teamchef Peter Sauber jedenfalls ist sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. "Ich habe mich entschieden, auf Erfahrung zu setzen", erklärte der Schweizer in der 'F1 Racing'. "Wir hatten natürlich verschiedene Möglichkeiten, was einen erfahrenen Piloten anging. David Coulthard, Nick Heidfeld und Jacques Villeneuve standen da auf der Liste. Für mich ist Villeneuve dabei die beste Lösung."
"Ich glaube, dass wir im kommenden Jahr ein besseres Auto haben werden als jetzt. Ich möchte die Lücke zu Renault und Ferrari verkleinern. Auch Jacques glaubt, dass wir ein gutes Auto haben", so Sauber weiter. "Er glaubt, dass das Auto 'sogar besser ist als es Peter Sauber denkt'. Das ist ein Zitat von ihm."
Von einem Siegerauto träumt man in Hinwil nicht, aber die Schweizer wollten einen Fahrer, der sich selbst motivieren kann. "Als ich mit ihm über das nächstjährige Auto sprach, wollte ich nicht zu optimistisch klingen", so der 60-Jährige. "Er ist der Meinung, dass Sauber in der Lage ist und die Leute und Anlagen dafür hat, ein gutes Auto zu bauen. Ich mag und brauche einen Fahrer mit dieser Einstellung."
Einen Bonus von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone erhielt Sauber für die Villeneuve-Verpflichtung aber nicht. "Ich weiß, dass Bernie froh darüber ist, dass Jacques zurück ist, aber das hatte keinen Einfluss", so Sauber. Dabei muss der Kanadier auch mit einem niedrigeren Salär leben, Sauber wird ihm nicht mehr bezahlen als anderen Piloten des schweizer Teams. "Das ist wichtig, um Geld für die technischen Dinge zu sparen."
Das Medienecho war immens, als Sauber die Verpflichtung bekannt gab. Doch eine Art Goldrausch setzte bisher nicht ein, noch hat Villeneuve keine Sponsoren mit zum Team gebracht. Wenn dies geschieht, dann wird man sicher einen passenden Platz auf dem Auto finden, "aber im Moment gibt es keine Sponsoren, die mit Jacques zu uns kommen".

