Sauber und BMW: Offiziell noch keine Entscheidung

Angeblich steht fest, dass Sauber ab 2006 mit Motoren von BMW fahren wird, zumindest offiziell steht eine Entscheidung aber noch aus

(Motorsport-Total.com) - Nach neun gemeinsamen Jahren wird das Sauber-Team Ende dieses Jahres aller Wahrscheinlichkeit nach die erfolgreiche Motorenpartnerschaft mit Ferrari beenden und zu BMW überwechseln. Dies bestätigte BMW WilliamsF1 Teamchef Frank Williams am Rande eines Medientermins. Zumindest offiziell ist aber noch keine Entscheidung gefallen.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber dementiert noch, wünscht sich aber für 2006 Motoren von BMW

"Richtig ist, dass wir uns vorstellen können, ein zweites Team mit Motoren zu beliefern, obwohl wir bis vor einem Jahr noch gesagt haben, dass das nicht möglich ist", beantwortete BMW Motorsport Direktor Mario Theissen die 'F1Total.com'-Frage nach dem Status quo, was ein etwaiges Kundenteam anbelangt. "Wir haben die Möglichkeit erst seit dem letzten Jahr, seit weniger Motoren benötigt werden. Seitdem sind unsere eigenen Kapazitäten nicht mehr ausgeschöpft, weil wir pro Jahr weniger Motoren bauen müssen."#w1#

Theissen: "Mehrere Teams sind an uns herangetreten"

"Ab 2006", so der Deutsche weiter, könnte BMW theoretisch einen zweiten Rennstall beliefern, was von der Herstellervereinigung 'GPWC', die die unabhängigen Teams an Bord holen will, auch so vorgesehen ist. Daher stehen die Interessenten nun vor den Werkstoren in München Schlange: "Mehrere Teams sind an uns herangetreten. Sauber ist eines davon und wir sprechen mit Sauber offen darüber. Es gibt aber bisher keine Entscheidung", so Theissen.

Bekannt ist inzwischen, dass sich neben Sauber auch Red Bull Racing um eine Partnerschaft mit BMW beworben hat, doch eine von der Münchner 'tz' nicht näher genannte Quelle teilte kürzlich mit, dass dabei nichts herausgekommen ist: "BMW hat uns quasi eine Absage erteilt. Man hat uns wissen lassen, dass man kurz vor dem Abschluss mit Sauber stehe", hieß es vor einigen Tagen. Red Bull Racing angelt daher nun nach Ferrari-Triebwerken, ist aus Österreich zu hören.

Peter Sauber will die Spekulationen im Moment weder dementieren noch bestätigen, ließ 'F1Total.com' aber immerhin folgendes Statement zukommen: "Unser derzeitiger Zweijahresvertrag mit Ferrari läuft Ende 2005 - das ist das neunte Jahr unserer Zusammenarbeit - aus. Die Partnerschaft zwischen Sauber und Ferrari war schon immer und ist auch heute noch exzellent", wischte er Bedenken vom Tisch, wonach die Beziehungen unter den Verhandlungen mit BMW leiden könnten.

Für Sauber könnten sich 2006 "andere Möglichkeiten ergeben"

"Es wird allerdings ab 2006 komplett neue Motorenregeln geben, die auch die Verwendung billigerer Bauteile vorsehen", so der Schweizer weiter. "Folglich könnten sich für unser Team andere Möglichkeiten ergeben. Ich bin derzeit dabei, alle möglichen Optionen - dazu gehört natürlich auch Ferrari - auszusortieren. Dabei muss ich nicht extra erwähnen, dass ich Jean Todt selbstverständlich bereits informiert habe."

Angeblich will Sauber von Ferrari weg, weil er für die Motoren pro Jahr geschätzte 20 Millionen Euro nach Maranello überweisen muss. Dem gegenüber steht ein Solidaritätsangebot, mit dem die Hersteller locken, welches angeblich um die Hälfte billiger ist. Unabhängig vom Preis steht jedoch trotz aller Dementis fest, dass Sauber und BMW gerne zusammenarbeiten würden. Bis der Vertrag ausgearbeitet ist, kann es jedoch noch eine Weile dauern.