Sauber setzt vorerst kein drittes Auto ein

Obwohl sich Jacques Villeneuve ein drittes Auto bei den Grands Prix wünscht, ist diese Option bei Sauber vorerst nicht konkret

(Motorsport-Total.com) - Sauber-Petronas ist neben Minardi-Cosworth der einzige Rennstall, der an den Freitagen der Grand-Prix-Wochenenden kein drittes Fahrzeug einsetzt, obwohl man vom Reglement her dazu berechtigt wäre. In den letzten Tagen haben jedoch Gerüchte eine Eigendynamik entwickelt, wonach sich dies bald ändern könnte.

Titel-Bild zur News: Sauber-Lenkrad

An diesem Lenkrad werden vorerst nur Massa und Villeneuve drehen

Ausgelöst wurden die Spekulationen durch eine Aussage von Jacques Villeneuve im Rahmen der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag in Malaysia: "Es würde definitiv dabei helfen, eine bessere Vorstellung über das Verhalten der Reifen zu bekommen", sagte er über ein drittes Auto. "Das wäre schon wichtig, weil die Rundenanzahl ja limitiert ist." Anschließend wurde das Thema von den Medien aufgegriffen.#w1#

Drittes Auto frühestens ab Imola möglich

Während von manchen Internetsites schon Timo Glock und Nicolas Kiesa mit dem Team aus der Schweiz verheiratet werden, ist der Stand der Dinge der, dass vorerst kein Freitagstestfahrer bei Sauber-Petronas vorgesehen ist. Ein Einsatz eines dritten Fahrzeugs schon beim nächsten Grand Prix in Bahrain wird von den Hinwilern sogar dezidiert ausgeschlossen, während auch eine Premiere zum Europaauftakt in Imola derzeit bestenfalls "lauwarm" gekocht wird, wie 'F1Total.com' aus verlässlicher Quelle erfahren hat.

Fakt ist, dass Glock vor Saisonbeginn bei den Schweizern vorstellig geworden ist, doch der frühere 'F1Total.com'-Kolumnist wird sich wohl eher in Richtung Nordamerika verabschieden und dort versuchen, seine Formel-1-Karriere wieder in Schwung zu bringen. Kontakte zu Sauber bestehen nicht mehr. Sehr wohl aktuell sind hingegen die Gespräche zwischen Sauber und Kiesa, also jenem Piloten, der bei Minardi gegen Patrick Friesacher den Kürzeren gezogen hat.

Kiesa war mit Sponsoren in der Sauber-Fabrik

Der Däne war zwischen den Grands Prix von Australien und Malaysia mit einigen Sponsoren zu Besuch in Hinwil und hat sich für das dritte Auto an den Freitagen der Rennwochenenden beworben. Dabei bekam er zu hören, dass er knapp vier Millionen Euro auf den Tisch legen muss, wenn er ernsthaft in Betracht gezogen werden möchte. Es liegt nun am 27-Jährigen selbst, diese Summe rechtzeitig aufzutreiben.

Sauber ist einem dritten Fahrzeug nicht prinzipiell abgeneigt, will diesen Schritt aber nur eingehen, wenn der finanzielle Mehraufwand durch zusätzliche Sponsoren abgedeckt werden kann. Im Laufe der Saison könnte es daher durchaus dazu kommen, dass neben Felipe Massa und Jacques Villeneuve ein dritter Sauber-Pilot an den Freitagen dabei ist, doch im Moment zeichnet sich dies zumindest nicht unmittelbar ab.