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  • 29.11.2004 16:48

  • von Marco Helgert

Sauber: Respekt zwischen den Teamkollegen

Bei Sauber scheint sich die Harmonie im Team auch auf die beiden Fahrer zu übertragen - Villeneuve mit Debüt sehr zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Im Sauber-Team spielten sich in der vergangenen Woche gleich zwei Premieren ab. Zum einen rollte der C23-Bolide zum ersten Mal auf Michelin-Gummis, außerdem kam Neuverpflichtung Jacques Villeneuve zu seinem ersten Einsatz. Dabei kam der Vorteil zum Tragen, dass der Kanadier in dieser Saison bereits drei Rennen für Renault bestritten hatte. Somit war er an die Belastungen im Auto bereits gewöhnt.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneve, Peter Sauber und Felipe Massa

Alle im Sauber-Team erscheinen momentan sehr motiviert

Dennoch war es gut und wichtig, sich schnell an den neuen Boliden gewöhnt zu haben. "Nun können wir uns auf das Auto konzentrieren und uns auf das nächste Jahr vorbereiten", erklärte Villeneuve gegenüber 'F1Racing.net'. Zu einem Vergleich der Autos von Renault und Sauber wollte er sich nicht hinreißen lassen, zeigte sich aber nach seinem ersten Testtag sehr zufrieden.#w1#

"Bei dem Test lief nichts schief, das ist unglaublich", so der 33-Jährige. "Normalerweise gibt es immer Probleme am ersten Tag, an dem man für ein neues Team fährt." Doch er hat bei Sauber ohnehin nicht mit vielen Schwierigkeiten gerechnet. "Die Atmosphäre ist sehr gut", beteuerte er. Zu seinem neuen Teamkollegen Felipe Massa ist hingegen noch keine Atmosphäre entstanden.

Vor fast genau zwei Jahren übte der Weltmeister massive Kritik am Trend der Formel 1, immer jüngere Fahrer zu verpflichten. Auch über Massa, der gerade seine erste Saison absolviert hatte, fand er kaum nette Worte: "Man musste sich dieses Jahr nur einmal Massa anschauen. Er konnte auf der Geraden nicht einmal in einer geraden Linie fahren", so seine Worte im Dezember 2002.

Dennoch erwartet Massa keine Probleme, vielmehr sei es eine Gelegenheit für ihn, Villeneuve als Teamkollegen zu haben. "Ich denke, ich kann von ihm lernen. Ich hoffe, dass wir gemeinsam das Team voranbringen können", erklärte Massa, der auch das Attribut des jungen und wilden Fahrers abschütteln möchte. "Ich bin nicht mehr jung, ich werde älter und erfahrener."

Auch Villeneuve scheint das nicht anzuzweifeln, Steine wird er seinem brasilianischen Stallgefährten jedenfalls nicht in den Weg legen - ganz im Gegenteil: "Vielleicht kann ich ja auch mehr von ihm lernen", so Villeneuve. "Er ist ja nun schon eine ganze Weile im Team." Die Realitätsnähe setzt sich auch bei seinen Zielen fort. "Ich kann noch keine Ziele für das nächste Jahr sagen, aber jeder hat Träume. Von der Weltmeisterschaft zu träumen, ist sicher nicht zu ernst zu nehmen, aber wenn man aufhört zu träumen, hört man auf zu leben."