Sauber: "Massa fuhr manchmal über dem Limit"
Im Nachhinein muss Peter Sauber zugeben, dass Felipe Massa für die Formel 1 vergangene Saison noch zu unerfahren und jung war
(Motorsport-Total.com) - Mit Kimi Räikkönen verpflichtete Peter Sauber für die Saison 2001 einen jungen Formel-1-Neuling, der einschlug wie eine Bombe. Kühl, schnell und so gut, dass ihn McLaren-Mercedes um fast jeden Preis verpflichten wollte. Ein Jahr profitierte das Schweizer Team von den starken Darbietungen des Finnen, dann wurde man zusätzlich noch mit einer ordentlichen Ablösesumme für das Risiko belohnt, das man bei der Verpflichtung des Rookies eingegangen war.

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Felipe Massa machte laut Peter Sauber zu viele Fehler
Ein Jahr später holte der Schweizer Felipe Massa an Bord, in der Hoffnung, in dem 21-Jährigen einen ähnlichen Rohdiamanten zu verpflichten. Doch um den Brasilianer riss sich Ende der Saison nicht wirklich jemand, im Gegenteil, Peter Sauber entschied sich, Massa für die kommende Saison nicht mehr zu verpflichten.
"Er hatte viel mit Kimi gemeinsam", erinnert sich Sauber in der italienischen Presse, dass zumindest in Sachen Talent der Südamerikaner seinem kühlen Kollegen aus dem hohen Norden kaum in etwas nachstand. "Aber wegen seines Verhalten fuhr er manchmal über dem Limit und machte Fehler. Ich sage nicht, dass er kein ausreichend guter Fahrer war, er war einfach zu jung und unreif und aus diesem Grund haben wir seinen Vertrag nicht verlängert."
Gerüchte, wonach Ferrari Massa kommende Saison als Testfahrer engagiert, haben sich bisher nicht bestätigt. Vermutlich versucht das Management zunächst noch die Chance zu nutzen, bei Jordan unterzukommen, sollte sich diese Möglichkeit zerschlagen, erscheint ein Wechsel zu den Roten nicht unwahrscheinlich. Dafür spricht, dass keine der Parteien abstreitet, dass es bereits eine Bindung gibt und der Vertrag mit Testfahrer Luciano Burti bisher nicht verlängert worden ist.
Für Felipe Massa wäre der Ferrari-Vertrag eine gute Sache. Er würde im besten Team der Formel 1 noch sehr viel lernen und könnte sich mit Michael Schumacher messen, den er als sein größtes Vorbild in der Formel 1 ansieht. Sollte sich Massa gegen Schumacher bei Tests wacker schlagen, so wird sein Marktwert rapide ansteigen. Denn nicht nur wegen seines Speeds wäre er dann für die Top-Teams interessant sondern auch wegen seiner Einblicke in die Arbeit von Ferrari.
Doch Massa könnte auch bei Sauber als Testfahrer bleiben. Sollte einer der beiden Stammfahrer in der kommenden Saison ausfallen, so wird man den Brasilianer als Ersatzfahrer einsetzen können. Und sollte Peter Sauber sich von Nick Heidfeld oder Heinz-Harald Frentzen Ende 2003 trennen ? beide Verträge laufen dann aus ? so könnte er Massa wieder zurück ins Team holen, sollte sich Massa bis dahin ausreichend weiterentwickelt haben.

