Sauber: Kobayashi auf produktiver Fehlersuche
Das Sauber-Team nutzte den ersten Testtag, um kleinere Probleme mit dem C30 zu erkennen und zu lösen - Reifen nutzen sich relativ schnell ab
(Motorsport-Total.com) - Gestern wurde der Sauber C30 in Valencia enthüllt und Kamui Kobayashi machte für Filmaufnahmen im Spaziertempo eine erste Ausfahrt. Doch heute hieß es für den Japaner, im neuen Auto zum ersten Mal richtig Gas zu geben. Für die Schweizer Mannschaft war der Testtag produktiv und erkenntnisreich.

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Kamui Kobayashi führte mit dem neuen C30 umfangreiche Systemchecks durch
Kobayashi drehte bei mildem und sonnigem Wetter am Vormittag 38 Runden, am Nachmittag weitere 26. Seine beste Zeit am Vormittag betrug 1:15.831 Minuten, am Nachmittag konnte er sich noch auf 1:15.621 Minuten verbessern. Im Testklassement belegte der Japaner mit rund einer Sekunde Rückstand auf den Tagesschnellsten Sebastian Vettel (Red Bull) den sechsten Platz.
"Es war ein arbeitsreicher Tag, mit all den kleinen Problemen, die man um diese Jahreszeit so hat, wenn man die Testarbeit mit einem nagelneuen Auto beginnt", bilanziert Sauber-Technikchef James Key. "Das Wichtige und Positive ist, dass wir absolut keine größeren Probleme hatten und das Auto gut gelaufen ist."
Sauber nutzte den Vormittag, um verschiedene Systemchecks durchzuführen und erste Abstimmungsarbeiten zu verrichten. "KERS und die Heckflügel-Verstellung haben wir erst am Nachmittag genutzt", berichtet Key weiter. Auf einen Bereich wird das Team im weiteren Testverlauf ein besonderes Auge haben: "Der Reifenabrieb war recht hoch", so Key. Sein Fazit fällt nach dem ersten Tag zufrieden aus: "Natürlich haben wir noch viel Arbeit vor uns. Aber das, was wir heute gelernt und erreicht haben, passt soweit."
Laut Kobayashi war dieser erste Testtag "ein bisschen ein Tag der Fehlersuche, da wir die unterschiedlichen neuen Systeme gecheckt und Dinge aussortiert haben." Doch das ist für den Japaner kein Problem: "Das ist etwas, was man einfach durchgehen muss. Aber wegen der Arbeit mit den neuen Systemen hatten wir keine Zeit für richtige Performanceruns." Alles in allen hat er einen guten ersten Eindruck von seinem neuen Arbeitsgerät, auch wenn er sich ein genaues Urteil nach den ersten Checks noch nicht erlauben möchte.
Was die Reifen angeht, hat Kobayashi das Gefühl, dass Pirelli in Sachen Abnutzung seit dem Test in Abu Dhabi nachgebessert hat. Der neue Hersteller habe versucht, die Pneus über längere Distanzen haltbarer zu machen. Aber: "Der Grip der neuen Reifen war relativ schnell weg. Das ist etwas, was man mit Arbeiten am Setup verbessern kann. Doch aus den genannten Gründen hatten wir dafür keine Zeit. So oder so - wir werden weiter lernen."
Für Kobayashi ist die Testarbeit in Valencia damit erledigt. Morgen und am Donnerstag wird der mexikanische Sauber-Rookie Sergio Perez ins Cockpit des C30 steigen.

