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  • 11.04.2015 13:07

  • von Ryk Fechner

Sauber in China: Wird es ein Melbourne ohne Skandal?

Felipe Nasr und Marcus Ericson schaffen den Sprung in Q3 in der Qualifikation zum Grand Prix von China 2015 - gute Longruns in den Trainings machen Kaltenborn Mut

(Motorsport-Total.com) - Startplätze neun und zehn: Das ist die Ausbeute von Felipe Nasr und Marcus Ericsson beim Qualifying zum Formel-1-Grand-Prix von China 2015. Die Sauber-Piloten konnten überzeugen. Dabei war der Einzug in Q3 denkbar knapp. Mit nur sieben Tausendstelsekunden Vorsprung rettete sich Marcus Ericsson vor Lotus-Pilot Pastor Maldonado ins dritte Qualifikationssegment. Auch Daniil Kwjat im Red Bull auf Rang zwölf fehlten nur 0,075 Sekunden auf den Zehntplatzierten. Überhaupt lagen am Ende der zweiten Session die Zeiten von Rang acht (Nasr) bis Rang zwölf innerhalb von zwei Zehntelsekunden.

Zwar hatten die Sauber-Fahrer im dritten und letzten Qualifikationsabschnitt kaum realistische Aussichten, in der Startaufstellung weiter vorzudringen. Doch mit Blick auf das Rennen am Sonntag scheint es möglich, ein ähnlich erfolgreiches Ergebnis wie zum Saisonauftakt in Melbourne einzufahren. Sogar einen Red Bull konnten die Schweizer hinter sich lassen. Teamchefin Monisha Kaltenborn ist angesichts des dritten Freien Trainings, bei dem man nicht über die Ränge 13 und 14 hinauskam, von der Ausgangsposition positiv überrascht.

"Angesichts der guten Longruns, die wir hier hatten, war es wichtig, auch im Qualifying schnell zu sein, um eine gute Ausgangslage fürs Rennen zu haben", spekuliert die Österreicherin auf ein zählbares Resultat: "Beide Piloten haben das Potential des Autos genutzt und sind dafür mit starken Startpositionen belohnt worden." Chef-Renningenieur Giampaolo Dall'Ara hatte vor der Qualifikation Bedenken, dass es einer seiner beiden Schützlinge nicht ins Top-10-Qualifying schaffen würde.

"Insbesondere ging es darum, die maximale Performance der Reifen auf eine schnelle Runde zu nutzen, was uns gestern vor allem mit einem Auto Mühe bereitet hatte. Bis zum Qualifying gelang es uns dann, diese Probleme auszusortieren und die Abstimmung weiter zu verbessern", spielt Dall'Ara auf die Freitagstrainings von Ericsson an. Der Schwede ist guter Dinge: "Beide Autos haben es ins Q3 geschafft. Das ist eine großartige Leistung des gesamten Teams."


Großer Preis von China

Damit hat Sauber die Voraussetzungen geschaffen, ein ähnlich starkes Rennen wie in Melbourne abzuliefern - ohne dass Teamchefin Kaltenborn diesmal fürchten muss, mit einem Fuß hinter Gittern zu sein. Auch Malaysia wird das Team hinter sich lassen wollen, als Fahrfehler beider Piloten mögliche Punkte kosteten und Felipe Nasrs Dreher in der Anfangsphase sogar die rennentscheidende Safety-Car-Phase auslöste.