• 10.08.2003 11:09

  • von Marcus Kollmann

Sauber: "Ich muss nach vorne schauen"

Der Teamchef über die unbefriedigenden Ergebnisse in diesem Jahr und den Konkurrenzkampf in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Saison 2003 für das Sauber-Team und aus persönlicher Sicht von Peter Sauber nicht annähernd so verlaufen ist wie man sich das gewünscht hatte.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber (Teamchef)

Sauber hofft, dass sein Team wieder bald wieder erfolgreicher als 2003 wird

Konnte man im Vorjahr noch den guten fünften Platz in der Konstrukteursmeisterschaft belegen und sich damit gegenüber finanziell wesentlich besser aufgestellte Teams behaupten, befindet man sich dieses Jahr, vier Rennen vor Saisonende, mit insgesamt neun WM-Zählern auf dem neunten und damit vorletzten Platz der Markenwertung.

Sauber-Team hat Ziel für 2003 "klar verfehlt"

Die Gründe dafür sind vielfältiger Natur, lassen sich aber größtenteils an den Problemen mit der Aerodynamik des C22 und auch den Reifen festmachen. Zufrieden ist Sauber mit den Leistungen seines Teams in diesem Jahr nicht, wie er gegenüber der 'Welt am Sonntag' vor kurzem erklärte. "Wir sind in diesem Jahr nicht gut genug", hält der Schweizer seine Enttäuschung nicht zurück und bilanziert nüchtern, dass man das Ziel, in der Verfolgergruppe hinter den Top-Teams eine wichtige Rolle zu spielen, "klar verfehlt" hat.

Peter Sauber: ""Das Bild trügt"

Trotzdem scheint der 59-Jährige die Situation gelassen wegzustecken. Dem ist aber nur vordergründig so, denn Sauber wurmt es natürlich wie jeden anderen Teamchef auch, wenn es nicht so läuft wie es laufen könnte, sollte oder man es sich vorgenommen hatte: "Das Bild trügt. Ich bin enttäuscht. Aber die Misere begann ja schon in den ersten Rennen, und es hätte überhaupt keinen Sinn, wenn ich mir da jetzt in die Tasche heule", sagt Peter Sauber und gibt sich zweckoptimistisch: "Ich muss nach vorne schauen."

Keine Angst, jedoch Respekt vor den Ressourcen und Möglichkeiten der Top-Teams

In der Boxengasse und bei den Fans genießt der Schweizer trotz der schwierigen diesjährigen Saison großen Respekt und wird sogar von einigen anderen Teamchefs bewundert, denn Sauber ist als Privatteam noch nicht auf die Unterstützung wie sie Jordan und Minardi benötigten angewiesen gewesen.

"Wenn man es schaffen würde, als Unabhängiger da mitzukommen, dann gäbe das eine unglaubliche Befriedigung", sagt der Schweizer, der keine Angst, jedoch Respekt vor den Ressourcen und Möglichkeiten der Top-Teams hat und sich gerade mit der Fertigstellung des modernsten Windkanals der Formel 1 für die Zukunft rüstet.