• 23.01.2005 09:54

  • von Marco Helgert

Sauber: Ford-Rückzug war nur der Anfang

Peter Sauber ist weiter auf der Suche nach einem Partner aus der Automobilindustrie, doch eine Rückzugswelle könnte alles verändern

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestones Plan ist aufgegangen. Jahrelang buhlte der Formel-1-Chef um die großen Automobilwerke dieser Welt. Alle sollten sich in der "Arena" der Formel 1 stellen. Nach und nach folgten viele diesem Aufruf, doch die Hersteller gaben sich nicht damit zufrieden, allein an der Show teilzunehmen. Zunehmend wurden sie ein Teil der Formel 1, kauften Teams, wollten Macht. Den Nebeneffekt bekommen vor allem jene Teams zu spüren, die keinen Hersteller als Partner haben.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber und die Automobilhersteller - die Auswahl wird kleiner werden

Auch Peter Sauber suchte lange Zeit die Unterstützung eines großen Automobilherstellers. "Sie haben das Geld und geben es auch aus. Ich spreche seit vielen Jahren mit Herstellern von inner- und außerhalb der Formel 1. Früher oder später werden wir uns mit einem einigen", erklärte er. Doch der Optimismus könnte trügerisch sein.#w1#

Mit Ford hat sich bereits ein großer Hersteller, der aus der Formel 1 kaum mehr wegzudenken war, zurückgezogen. Sollte sich die Situation in der Formel 1 nicht grundlegend ändern, so könnten die Amerikaner nur den Startschuss gegeben haben. "Ich denke, dass Ford nur der Anfang war", erklärte der 61-Jährige gegenüber 'Autosport'. "Die Automobilindustrie ist nicht in der Situation, in der sie viel Geld ausgeben kann."

Gerade im Zusammenhang mit dem Sauber-Team wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Gerüchte über einen Formel-1-Einstieg der 'Volkswagen-Gruppe' laut. Doch auch wenn die Beziehungen zum Konzern gut sind - Sauber half bei der Fahrwerksentwicklung der Le-Mans- und DTM-Autos von Audi -, für 'VW' sei die Formel 1 das falsche Umfeld. "Ich glaube nicht, dass sie in einer Situation sind, das zu tun."

Die Ausstiegswelle lässt noch auf sich warten, doch bei vielen Herstellern sind kritische Töne oder zumindest Stimmungen zu vernehmen. Bei 'DaimlerChrysler' muss Eckard Cordes, Nachfolger von Jürgen Hubbert, erst restlos vom Engagement überzeugt werden. Toyota steht unter massivem Erfolgsdruck, und könnte bei weiteren Platzierungen am hinteren Ende des Feldes den Stecker ziehen. Bei Renault wiederum hat Carlos Ghosn das Sagen, und der einstige 'Nissan'-Sanierer gilt nicht unbedingt als glühender Formel-1-Verehrer.