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  • 02.11.2017 16:00

  • von N. Fischer, E. Jaeggi & A. Cooper

Sauber-Fahrer 2018: Wohl Charles Leclerc, und dann ...?

Die Bestätigung von Charles Leclerc als Sauber-Pilot dauert noch an, gilt aber als fast sicher: Teamchef Frederic Vasseur betont, dass Marcus Ericsson nicht gesetzt ist

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc muss weiterhin auf die Bestätigung seines Aufstiegs in die Formel 1 warten. Der Formel-2-Meister gilt als aussichtsreichster Kandidat für eines der Cockpits bei Sauber, doch offiziell ist noch nichts in trockenen Tüchern: "Es gibt noch keine Entscheidung. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt", winkt der Monegasse ab. Derzeit darf er zumindest schon einmal einige Freitagseinsätze als Vorbereitung fahren.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc

Charles Leclerc sammelt derzeit Erfahrung für den Formel-1-Aufstieg Zoom

Sollte es mit dem Aufstieg bei Sauber klappen, wäre Leclerc sehr glücklich, auch wenn er von der Spitze der Formel 2 zum derzeitigen Hinterbänkler-Team in der Formel 1 wechseln würde. "Viele Topfahrer waren zu Beginn in einem kleinen Team", stört er sich nicht daran. "Ich bin glücklich über ihre Arbeit, und es wäre großartig, wenn ich hier starten könnte", sagt er mit der Hoffnung, dass vielleicht der Sprung in das Mittelfeld klappt.

Derzeit bereitet sich der 20-Jährige in Freitagstrainings auf seine Chance vor. Dort zeigt er durchaus gute Leistungen, auch wenn er betont, dass es bei seinen Einsätzen nicht um Performance geht. "Wo ich etwas zeigen musste, war in der Formel 2. Es geht nicht darum, dass ich in zehn Runden in einem neuen Auto zeige, was ich drauf habe", sagt er. "Es geht um Erfahrung und darum zu zeigen, dass ich durch alle Prozesse komme."

Für den Youngster ist die Formel 1 aber eine neue Herausforderung. Er muss seinen Fahrstil im Vergleich zu den Juniorserien deutlich umstellen. "Es sind zwei komplett unterschiedliche Welten", betont er. Vor allem die Servolenkung macht ihm noch zu schaffen, doch weil diese auf die Stammfahrer Pascal Wehrlein und Marcus Ericsson eingestellt ist, macht er sich darüber noch keine Gedanken.

Apropos Stammfahrer: Für Wehrlein sieht es nach derzeitigen Erkenntnissen schlecht aus mit der Fortsetzung seiner Karriere bei Sauber. Ericsson hat den Vorteil, dass seine Karriere von den Investoren bei Sauber finanziert wird. Das könnte ihm seinen Platz sichern, doch Teamchef Frederic Vasseur betont, dass die Entscheidung keine finanzielle sein wird. "Wir haben einen langfristigen Plan und können kein Team auf der Wahl, die auf dem Budget fokussiert ist, aufbauen", sagt er.

Zwar sei Ericsson ein "wertvoller Teil" des Teams, der zudem Erfahrung besitzt und mit dem Team gut zusammenarbeitet, "doch man darf die Entwicklung des Unternehmens nicht mit dem Projekt eines Fahrers verbinden", wie Vasseur klarstellt. Der Franzose hat von den Teameignern die freie Wahl bekommen, welche Fahrer er verpflichten möchte. Die Entscheidung soll in Kürze fallen.

Antonio Giovinazzi, Marcus Ericsson

Fällt die Entscheidung zwischen Giovinazzi und Ericsson? Zoom

Dass ein Ferrari-Junior ein Cockpit bekommen wird, gilt durch den Motorendeal 2018 als fast sicher. Gespräche mit der Scuderia darüber laufen, doch womöglich könnten gleich beide Plätze an die Junioren gehen. Ferrari würde gerne Leclerc und Antonio Giovinazzi gegeneinander evaluieren. "Wir müssen erst über den ersten reden, dann werden wir über den zweiten sprechen", kündigt Vasseur an. "Aber wir sind nicht in Eile."