• 03.11.2014 02:15

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Sauber: Der Moment, in dem Millionen auf dem Spiel stehen

Nerven kontrollieren, das Positive sehen und für die Zukunft hoffen: Wie Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn mit dem wohl extrem teuren Sutil-Crash umgeht

(Motorsport-Total.com) - Es war die allererste Runde im Grand Prix der USA in Austin: Adrian Sutil verteidigt seine starke neunte Position aus dem Qualifying, fährt hinter Kimi Räikkönen (Ferrari) auf die 15. Kurve zu, plötzlich greift Sergio Perez (Force India) von hinten an, kollidiert mit dem Finnen und räumt den Sauber-Piloten aus dem Rennen. In diesem Moment hat Sauber nicht nur die Chance auf das beste Saisonergebnis, die Chance auf erste WM-Punkte verpasst, sondern vielleicht viele Millionen US-Dollar für die kommende Saison verloren.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Nach dem Crash zwischen Perez und Sutil: Auto kaputt und Millionen futsch? Zoom

"Auch mit unseren Autos sind schon Dinge passiert, die womöglich anderen geschadet haben. Das ist eben der Rennsport", gibt sich Teamchefin Monisha Kaltenborn im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' rund zwei Stunden nach dem Ende des Rennens ungewöhnlich entspannt. Die Österreicherin genauso kühl wie der Iceman Räikkönen, der als einzige Reaktion nur den Satz "Keine Ahnung, was da genau passiert ist" hervorbrachte? Nein, Kaltenborn spielt nur kalt.

"Da muss man sich dann schon gut unter Kontrolle halten. So würde ich das mal beschreiben", schmunzelt sie nach der bitteren Pleite. "Die Emotionen muss man im Griff haben. Nur so kann man vernünftig mit solchen Situationen umgehen. Die Menschen in unserem Team arbeiten so dermaßen hart - zu Hause in der Firma und auch an der Strecke. Vielleicht ist es Pech. Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll."

Der Fehler des ehemaligen Sauber-Piloten Perez beeinflusst die Zukunft des Teams aus Hinwil. Wenn das Team nicht innerhalb der letzten Saisonrennen noch mindestens zwei Zähler einfährt, dann schließt man das Jahr in der WM-Tabelle hinter Marussia ab - und das kostet im Hinblick auf die Verteilung der Vermarktungseinnahmen für 2015 viel Geld. "Letztlich passieren Dinge immer aus einem Grund. Am Ende wird alles gut. Daran glaube ich ganz fest", so Kaltenborn abschließend.