Sauber: Der Druck auf Rookie Perez
Mit seiner furiosen Fahrt in Melbourne hat Sauber-Rookie Sergio Perez eine deutliche Duftmarke gesetzt: Nun steigen die Erwartungen
(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez war vielen Fans vor seiner Verpflichtung durch Sauber für die neue Formel-1-Saison nahezu unbekannt. Der 21-jährige Mexikaner war 2010 in der GP2 auf Gesamtrang zwei gefahren, hatte in der Saison fünf Siege gefeiert. Viel wichtiger: Der Youngster konnte schon in der Nachwuchsserie eine besondere Begabung zeigen, die ihm beim Debüt in Melbourne half.

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Sergio Perez lieferte in Melbourne ein blitzsauberes Formel-1-Debüt ab
Perez gilt als "Reifenflüsterer", geht besonders schonend mit den Pneus um. Dies ermöglichte ihm beim Formel-1-Debüt die Fahrt auf Platz sieben - mit nur einem einzigen Boxenstopp. "Wir sind sehr beeindruckt. Wenn man allein mal sieht, wie er sich vom ersten Test bis jetzt entwickelt hat", lobt Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.
"Als wir ihn im vergangenen Jahr unter Vertrag nahmen, da war uns klar, dass damit ein gewisses Risiko verbunden ist. Aber wir waren immer von seinem Talent überzeugt", sagt die Österreicherin. Man versuchte Perez möglichst schnell ins Team einzubetten. "Sein Job war es, sich an das komplett neue Umfeld zu gewöhnen. Der Schritt von der GP2 in die Formel 1 ist sehr groß. Das gesamte Umfeld ist total anders."
"Er war voll auf diese Umstellung fokussiert. Man sieht deutlich, wie gut er diesen Schritt gemeistert hat. Er ist hoch professionell", lobt Kaltenborn den Youngster. "Man darf nicht vergessen, wie viel Druck er auch von den mexikanischen Medien hat. Diesen Faktor sollte man nicht unterschätzen. Die Erwartungen an ihn sind unheimlich groß." Mexiko hat 30 Jahre lang auf den nächsten Formel-1-Piloten nach Hector Rabaque gewartet.
"Darum schere ich mich nicht. Druck mache ich mir höchstens selbst", lässt Perez die Euphorie in der Heimat an sich abprallen. "Er hat sein Debüt sicherlich sehr gut gemeistert", sagt Kaltenboprn. Aber sie mahnt: "Gleichzeitig darf man nicht aßer acht lassen, dass es erst ein Rennen war und die gesamte Saison noch vor uns liegt. Es gibt immer ein Auf und Ab - das ist völlig normal. Wir müssen mit den Füßen auf dem Boden bleiben."

