Sauber: Crash überschattet Sutils Sauber-Premiere

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Esteban Gutierrez den Testauftakt für Sauber bestritt, durfte Adrian Sutil beim dritten Testtag in Jerez (Hier klicken: Der Donnerstag in der Chronologie!), seine Premiere für das Schweizer Team geben. Es waren die ersten Testkilometer, die der Gräfelfinger für eine andere Mannschaft als Force India absolvierte. Und der Auftritt endete eine Stunde vor Testende mit einem Crash, dessen genaue Ursache noch unklar ist. Zumindest spricht der Routinier aber nicht eindeutig von einem technischen Defekt.

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Ungewohntes Bild: Adrian Sutil bei seiner Premiere für Sauber Zoom

Abgesehen davon machte Sutil, der zunächst zaghaft begann, was wohl auf das neue Material zurückzuführen ist, einen guten Eindruck - insgesamt brannte er 34 Runden in den Asphalt von Jerez. Mit einer persönlichen Bestzeit von 1:30,161 Minuten beendete er den Tag nur als Achter und damit als Letzter der klassierten Piloten. Zudem war er rund eineinhalb Sekunden langsamer als Teamkollege Esteban Gutierrez. Die Zeiten sind in Jerez aber noch mit größter Vorsicht zu genießen, weil es zunächst darum geht, die Boliden einem Funktionstest zu unterziehen.

Crash bei Sutils Sauber-Debüt

"Es war schön, wieder im Auto zu sitzen und erstmals für ein anderes Team zu fahren", gibt Sutil nach dem Testtag zu Protokoll. "Es war ein Vergnügen, und das Team hat fantastische Arbeit geleistet, um den C33 bereit zu machen. Das Fahren ist ganz anders als bisher, da das Auto viel mehr Drehmoment hat und anders klingt. Es ist sehr leise, aber die Leistung ist definitiv da. Es ist noch sehr früh, und daher funktionieren die Systeme noch nicht immer so wie sie sollten. Dennoch konnten wir ein paar Versuche absolvieren."

Die elektronische Hinterbremse, die diese Saison aus Reglementgründen erstmals eingesetzt wird, bereitet dem Team noch Kopfzerbrechen: "Mit dem Brake-by-wire-System hatten wir die größten Schwierigkeiten, und daran müssen wir noch arbeiten. Außerdem ist es ziemlich knifflig, für die Reifen ein Gefühl zu entwickeln."

Das Ende des Tests kam für Sutil durch den Unfall früher als ihm lieb war - doch was war passiert? "Gegen Ende der Sitzung machten wir ein paar Einführungsrunden", erzählt er. "Auf der letzten haben die Reifen viel Temperatur verloren, und als ich aus der Kurve heraus beschleunigte, wurde ich überrascht. Ich habe auf der Geraden vom dritten in den vierten Gang geschaltet, das Heck brach aus und ich flog ab. Alles kann repariert werden, aber es wird eine lange Nacht."

Durchwachsener Testtag

Für Chefingenieur Giampaolo Dall'Ara war es ein Tag mit unterschiedlichen Facetten: "Man lernt immer sehr viel, wenn ein neuer Fahrer erstmals im Auto sitzt. Adrian war da keine Ausnahme. Auf der einen Seite haben wir es genossen, mit ihm die Arbeit an der Strecke zu beginnen, auf der anderen Seite war es ein stressiger Tag mit Höhen und Tiefen. Die Erfahrung, die wir sammeln - Großteils mit der Antriebseinheit und mit dem Brake-by-wire-System - ist sehr wertvoll für unsere Saisonvorbereitungen."

Er hätte sich mehr Zeit auf der Strecke gewünscht: "Wir hatten einige Verzögerungen, und am Ende hat ein Unfall dafür gesorgt, dass wir nicht die geplanten Kilometer abspulen konnten. Ein paar Faktoren haben dazu beigetragen, dass dieser Zwischenfall passiert ist. Wir werden über Nacht hart daran arbeiten, um alles zu reparieren und um morgen für die weiteren Tests bereit zu sein." Auch am Freitag, der die erste Testwoche beschließt, wird Sutil am Steuer des C33 sitzen.