Sato schwebt nach Punkt auf Wolke sieben

Takuma Sato holte in Barcelona den ersten Punkt von Super Aguri - und zwar nicht nur durch Glück, sondern vor allem dank einer tollen Leistung

(Motorsport-Total.com) - Endlich hat Super Aguri am vergangenen Wochenende in Barcelona den ersten WM-Punkt in der Teamgeschichte geholt - und um das japanische Märchen perfekt zu machen, war auch noch Takuma Sato der Glückliche, dem dieser Erfolg vergönnt war. Dementsprechend schwebt er nun natürlich auf Wolke sieben.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Takuma Sato holte als erster Honda-Pilot 2007 einen WM-Punkt

Die entscheidenden Manöver gelangen ihm am Sonntag in der Box: Zunächst griff er sich Rubens Barrichello im Werks-Honda, dann Giancarlo Fisichella, der wegen eines Problems mit der Renault-Tankanlage kurz vor Schluss einen zusätzlichen Stopp einlegen musste. Dadurch schlüpfte Sato am Italiener vorbei - und in den letzten Runden ließ er sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Seine erster WM-Punkt seit Ungarn 2005!#w1#

Barrichello an der Box niedergekämpft

"Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wo Giancarlo war." Takuma Sato

"Rubens", rekapitulierte er das Rennen, "kam an die Box, musste hart pushen. Als ich nach meinem Stopp auf die Strecke fuhr, lag ich aber vor ihm. Das war wirklich toll!" Dann ging aber der eigentliche Kampf um Platz acht erst richtig los: "Mein Renningenieur Richard sagte mir am Funk, dass ich pushen muss, dass wir gegen Renault kämpfen, aber ich hatte überhaupt keine Ahnung, wo Giancarlo war", so der Japaner.

"Da zählte jede einzelne Sekunde. Dann kam Giancarlo in die Box und in der zwölften Kurve funkten sie mir durch, dass er gerade drin steht. Ich kam an den Boxen vorbei, Giancarlo war immer noch nicht da - wo war er? Am Ausgang der Boxengasse tauchte er dann auf einmal auf, wir waren Seite an Seite, aber ich hatte mehr Schwung und kam knapp vor ihn. Das war ein fantastischer Moment, sehr aufregend", erklärte Sato glücklich.

Anschließend musste er die Position aber noch sechs Runden lang verteidigen, was ihm insofern etwas einfacher gemacht wurde, als Fisichella die Reifen nicht wechseln ließ und daher mit der härteren Mischung unterwegs war. "Meine Überlebenschance", hielt Sato fest, "war gering. In der ersten Runde schloss er sofort zu mir auf. Ich musste alles geben - und nach zwei oder drei Runden war ich in der Lage, den Abstand zu kontrollieren."

Super Aguri mit vielen neuen Teilen

"Beim Test in Barcelona bekamen wir ein neues Aerodynamikpaket." Takuma Sato

Die starke Performance seines SA07-Boliden, der im Grunde ja eine Kopie des Honda RA106 aus dem Vorjahr ist, führt der 30-Jährige auf die jüngsten Weiterentwicklungen zurück: "Beim Test in Barcelona bekamen wir ein neues Aerodynamikpaket. Es beinhaltet eine neue Verkleidung, eine neue Motorhaube, einen neuen Heckflügel und einen neuen Unterboden. Außerdem hatten wir ein neues Getriebe von Honda", lobte er seine Super-Aguri-Crew.

Diese gab das Lob aber auch zurück: "Taku hat schon bei BAR immer gezeigt, dass er ein schneller Bursche ist. Manchmal vergessen die Leute, dass er in Indianapolis 2004 schon einmal auf dem Podium gestanden ist", streute Teammanager Daniele Audetto seiner Nummer eins Rosen. "Ich glaube aber ehrlich gesagt sogar, dass ihm dieser Punkt von Barcelona insgeheim wichtiger ist als das Podium in den USA."

Blut geleckt hat Sato jedenfalls, denn nach dem sensationellen achten Platz von Barcelona will er nun noch in der laufenden Saison weitere (zählbare) Erfolgserlebnisse nachlegen: "Unser Ziel in diesem Jahr", gab er abschließend zu Protokoll, "war ein WM-Punkt. Das war der erste Schritt, den wir jetzt erledigt haben. Jetzt wird es zwar schwierig, das noch zu übertreffen, aber natürlich werden wir es versuchen."