• 13.12.2001 10:43

  • von Marcus Kollmann

Sato ist heiß aufs Testen im Januar

Der Japaner erklärt, weshalb ihm Spiele nicht als Vorbereitung helfen neue Strecken zu lernen und wozu er seinen PC benutzt

(Motorsport-Total.com) - Einige Formel-1-Piloten können mit Formel-1-Simulationen auf dem PC oder der Playstation nichts anfangen - andere, wie zum Beispiel BAR-Rennfahrer Jacques Villeneuve, schwören darauf und bereiten sich mittels der modernen Spiele teils sogar auf neue Strecken vor.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato (Jordan-Honda)

Sato findet, dass die Kommunikation zwischen ihm und dem Team sehr wichtig ist

Jordan-Pilot Takuma Sato gehört zu den Fahrern, die selbst angeben an Sachen wie Computern und dem Internet interessiert zu sein, denn schließlich sind die Parallelen zwischen der technologisierten Computerwelt und der voll auf modernste Technologien setzenden Formel 1 nicht fern. Der in England lebende japanische Rennfahrer verriet bei seinem ersten live durchgeführten Online-Interview im Gespräch, dass "Kommunikation heutzutage sehr wichtig sei, nicht nur im Motorsport", und es ihm beim Austausch mit den Ingenieuren des Renn- und Test-Teams helfe ein wenig Ahnung von der Computer-Materie zu haben.

"Ich interessiere mich für Computer und benutze auch das Internet, um zum Beispiel E-Mails zu versenden", erklärte Sato, der wenn er in England ist über das Web oder per Telefon mit seinen Freunden und seiner Familie im fernen Japan Kontakt hält. "Manchmal spiele ich ein paar Games, aber ich bin ganz gewiss kein Experte oder so", erklärte der 24-Jährige, der sich erstmalig in der Formel 3 und im letzten Jahr bei seinen Formel-1-Testfahrten mit der Datenanalyse auseinandersetzte und diesen Teil seines Berufes sehr interessant findet, weiter.

Auch wenn Sato, der mit 19 Jahren ziemlich spät seinen Weg in den Motorsport fand, gelegentlichen Spielen am Computer nicht abgeneigt ist und auch schon das ein oder andere Formel-1-Spiel ausprobierte, so findet er, dass diese Simulationen ihm bei der Vorbereitung auf die ihm teils unbekannten Strecken nicht besonders hilfreich sein können: "Ich spiele gerne mal auf dem PC oder der Playstation, jedoch nur zum Spaß. Spiele sind doch sehr realitätsfremd und nicht mit den Erfahrungen die man selbst auf der Strecke gewinnt zu vergleichen. Wenn man einen Kurs lernen will, so setzt man sich am besten in ein Auto, selbst ein normaler PKW tut es, und fährt herum. Eine Runde selbst auf der Strecke zu fahren bringt mehr als zig Stunden in einem Spiel zu versuchen den Kurs zu lernen."

Aus diesem Grund stieg der in Tokio geborene Pilot diese Woche in ein F3-Auto des brasilianischen Teams Cesario Formula und absolvierte 86 Runden (370.5 Kilometer) auf der Buckelpiste von Interlagos in Brasilien, welche er bis dahin noch nicht kannte.

Zufrieden über seine Runden in Interlagos erklärte Sato nach Abschluss dieses Tests: "Es war großartig wieder in einem Rennauto zu sitzen und ich spüre, dass mir diese in Interlagos gesammelte Praxis nützlich sein wird. Die Strecke verläuft entgegen dem Uhrzeigersinn - das ist etwas womit ich bisher nie konfrontiert wurde. Die wellige Streckenoberfläche und die lang gezogenen Kurven können das Fahren auch sehr anstrengend machen", lautete des Japaners Fazit.

Genauso wie sich Sato auf das Rennen in Brasilien im März nächsten Jahres freut, genauso kann er es kaum noch abwarten endlich mit den Testfahrten im Jordan-F1-Boliden zu beginnen: "Ich trainiere derzeit sehr intensiv und freue ich schon auf den 9. Januar, wenn ich endlich den Testbetrieb aufnehmen kann. Ich kann es wirklich kaum erwarten endlich im Boliden zu sitzen", erklärte der hoch motivierte Rennfahrer abschließend.