• 04.04.2006 12:22

  • von Adrian Meier

Sato hatte ein aufregendes Rennen

Trotz eines problematischen Wochenendes hatte der Super-Aguri-Fahrer im Grand Prix von Australien viele aufregende Zweikämpfe

(Motorsport-Total.com) - Takuma Sato erlebte in Australien ein aufregendes Rennen. Lange Zeit konnte der Super-Aguri-Pilot einige starke Konkurrenten hinter sich halten, darunter beispielsweise Rubens Barrichello oder David Coulthard. Dies gelang ihm im erst dritten Grand Prix des neuen Rennstalls, der nach wie vor mit vier Jahre alten Arrows-Chassis antritt.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato vor Rubens Barrichello und David Coulthard

Takuma Sato erlebte in Melbourne spannende Positionskämpfe

Noch vor einem Monat hätte sich Sato eine derartige Leistung nicht vorstellen können, nachdem man bei den ersten Testfahrten noch einen großen Rückstand auf die direkte Konkurrenz am Ende des Feldes hatte. Trotz der tollen Vorstellung des Japaners im ersten Abschnitt des Grand Prix verlief das gesamte Rennwochenende für die neue Truppe jedoch alles andere als problemlos.#w1#

Probleme in den Trainingssitzungen

"Wir hatten am Freitag einige Probleme mit der Hydraulik", erklärt Sato auf seiner Internetseite. "Zuerst konnte ich wegen dem Hydraulikproblem nicht aus der Garage fahren, und danach gab es dann noch ein Ölleck in der Hydraulik. Das war ein schwieriger Start, aber immerhin konnten wir schlussendlich zwei Reifenvergleiche abschließen."

"Das Auto war in schnellen Kurven besser ausbalanciert." Takuma Sato

Das Team hatte für den dritten Saisonlauf neue Teile entwickelt, mit denen sich der 29-Jährige zufrieden zeigte: "Das Team hat hart gearbeitet, um einen neuen Fronflügel zu diesem Grand Prix zu bringen, und das Auto war in schnellen Kurven besser ausbalanciert. Zwar ist der generelle Abtrieb noch zu gering, aber wir verbessern uns langsam."

Gute Zeit im Qualifying

Obwohl Sato in der Qualifikation im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Ide eine gute Rundenzeit fahren konnte, begann auch der Samstag zunächst problematisch: "Die Jungs haben sehr hart gearbeitet, bis um 3:00 Uhr nachts, um die Probleme zu beheben, aber dann haben wir Samstagmorgen ein weiteres Hydraulikproblem entdeckt, was mich drei Viertel der Session kostete", berichtet der Japaner.

Im Qualifying belegten die beiden Super-Aguri-Boliden zwar erwartungsgemäß erneut die letzten beiden Plätze, aber dennoch konnte Sato eine achtbare Rundenzeit erzielen und verlor nur eineinhalb Sekunden auf MF1-Racing-Pilot Tiago Monteiro. Dabei ist sich der Ex-Honda-Pilot sicher, dass er noch schneller hätte sein können: "Im Qualifying habe ich alles gegeben, auch wenn ich in meiner schnellen Runde neben Mark Webber fahren musste. Er war auf seiner heißen Runde, holte mich ein und überholte mich im letzten Sektor. Ich habe eine halbe Sekunde verloren, hätte also nur eine Sekunde hinter den Midlands sein können."

Beeindruckender Rennbeginn

Damit scheint das ehrgeizige Ziel des japanischen Rennstalls, zu Saisonmitte die MF1-Racing-Piloten regelmäßig zu schlagen, durchaus möglich. Gleich zu Beginn des aufregenden Grand Prix von Australien ließ Sato beide Autos des russischen Rennstalls hinter sich, nachdem er nach Startplatz 21 die erste Runde auf Rang 13 beendete - direkt hinter Jacques Villeneuve, aber vor Barrichello, Coulthard und Giancarlo Fisichella, der aus der Box gestartet war.

"Es war eine sehr aufregende erste Runde, und ich habe das Maximum rausgeholt." Takuma Sato

"Ich überholte Monteiro direkt am Start, dann folgte ich Jacques. Obwohl ich mich nicht mehr genau erinnern kann, habe ich, glaube ich, Albers in Kurve eins überholt. Es hat mir riesig Spaß gemacht, neben Rubens in Kurve drei zu fahren, und ich überholte ihn. Es war eine sehr aufregende erste Runde, und ich habe das Maximum rausgeholt", schwärmt Sato von seinem Blitzstart.

Auch nach den folgenden Safety-Car-Phasen konnte der Japaner seine gute Position behaupten, einzig Fisichella musste er passieren lassen: "Natürlich kamen die schnelleren Autos sehr zügig heran, aber wir kämpften um Positionen und ich habe das Rennen sehr genossen. Es war sehr zufrieden stellend, mit ihnen zu kämpfen!"

Aufregende Zweikämpfe

In der Phase der Boxenstopps verlor Sato dann viele Positionen, jedoch hatte er nach der dritten Safety-Car-Phase ein weiteres aufregendes Duell: Während er sich im Kampf mit den MF1-Racing-Piloten befand, standen sie für die Spitzenpiloten zur Überrundung an: "Wir waren alle nahe beieinander, und es war sehr schwierig, zu wissen, was da gerade vor sich ging. Ich war sehr nahe an Albers dran, und natürlich wurden uns blaue Flaggen gezeigt, aber dann haben mich alle unter gelben Flaggen überholt. Das hätte wirklich nicht passieren sollen."

Gegen Rennende bekam Sato ferner technische Probleme, die ihn zu zusätzlichen Boxenstopps zwangen, so dass er letztendlich nur den vorletzten Platz, vor Teamkollege Ide, belegen konnte: "Zum Ende hatte ich etwas Pech, weil das linke Vorderrad locker wurde und ich kurz vor Rennende einen außerplanmäßigen Boxenstopp einlegen musste. Direkt danach wurde dann das rechte Vorderrad locker, so dass ich in der letzten Runde in die Box fahren musste."

Optimismus für die Zukunft

"Alles hat in den vergangenen drei Rennen einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht." Takuma Sato

Zwar sei dies ein wenig enttäuschend gewesen, aber dennoch war er mit der Leistung seines Teams hoch zufrieden: "Es war dennoch ein großartiges Ergebnis für das Team, denn zum ersten Mal haben beide Autos das Rennen beendet, und als neues Team hatten wir heute solch ein dramatisches Rennen", zog Sato sein persönliches Fazit. "Alles hat in den vergangenen drei Rennen einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht."

Nun werde man in Barcelona einige weitere neue Teile testen, bevor dann das nächste Rennen in Imola ansteht. "Ich erwarte, dass wir damit beginnen können, den Abstand Schritt für Schritt zu verringern, so dass wir hoffentlich in ein paar Rennen in der Lage sind, uns mit unseren härtesten Rivalen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu liefern", zeigt sich Sato abschließend optimistisch für den weiteren Saisonverlauf.