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  • 04.02.2008 14:28

  • von Roman Wittemeier

Sato: "Der Saisonstart wird hart"

Takuma Sato schaut kämpferisch in die Zukunft - 2008 erwartet er ein extrem hartes Jahr für Super Aguri

(Motorsport-Total.com) - Takuma Sato ist eine Kämpfernatur. Schon als Kind wollte der kleine Japaner gegen den inneren Schweinehund siegen und unbedingt die Tour de France der Radprofis bestreiten. Es hat ihn in seiner Karriere nicht in den Fahrradsattel, sondern in einen Formel-1-Sitz getrieben. Doch der Sitz im Super Aguri wird in der kommenden Saison kaum bequemer sein als das Nagelbrett eines Fakirs: kein Geld, keine Tests, kein neues Auto.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Takuma Sato blickt ernst, aber zuversichtlich auf die neue Saison

Kurz nach seinem 31. Geburtstag wendet sich Sato an seine treuen Fans: "Es war für das Team wegen finanzieller Probleme ein harter Winter. Normalerweise sind wir jetzt mitten in den Testfahrten, aber in diesem Jahr ist bei uns einiges schief gelaufen. Wir haben Ende des vergangenen Jahres einige Tests gemacht, aber dabei haben wir nur erste Erfahrung mit der neuen Einheitselektronik machen können."#w1#

Fortschritte mit der Einheitselektronik

Trotz weniger Testkilometer erkennt Sato tatsächlich Fortschritte: "Im vergangenen Juli haben wir in Spa ohne Traktionskontrolle getestet, aber die Standard-ECU war für uns unglaublich schwierig zu nutzen. Wir mussten so viele Sachen verbessern. Als wir es im Dezember dann nochmals versuchten, war ich von den Fortschritten und der Fahrbarkeit beeindruckt." Der Japaner lebt offensichtlich zurzeit nach dem Motto "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen".

"Ich war von den Fortschritten beeindruckt." Takuma Sato

So erwartet der Super-Aguri-Pilot auch zum Start der diesjährigen Saison nur kleine Weiterentwicklungen: "Wir wollten eigentlich beim Valencia-Test dabei sein, aber der wurde kurzfristig abgesagt. Jetzt gehen wir nach Jerez und danach werden wir noch zwei dreitägige Tests in Barcelona haben. Das macht dann insgesamt neun Testtage." Im Vergleich mit den anderen Formel-1-Teams ist dieses Testprogramm sehr kümmerlich. Die finanziellen Probleme des Winters schlagen sich voraussichtlich also auch im Speed des Frühjahrs nieder. Ohne Tests kein Tempo.

Kein Jammern, sondern Hoffnung

"Wir fangen mit einem Interimsauto an und wahrscheinlich haben wir zum Barcelona-Test noch nicht alle Neuerungen am Auto. Aber ich hoffe, dass wir alle neuen Teile dann mit nach Melbourne zum ersten Rennen nehmen können." Sato jammert nicht - er hofft. Der 31-Jährige hat ohnehin schon zwei harte Jahre in Diensten von Super Aguri hinter sich: "Wir erwarten zum Saisonstart einen harten Kampf, aber wir sind alle noch sehr motiviert. Es ist zwar frustrierend, aber die Mannschaft, die Ingenieure und Mechaniker arbeiten extrem hart."

"Wir sind alle noch sehr motiviert." Takuma Sato

Wie das genaue Entwicklungsprogramm von Super Aguri während der Saison aussieht, ist nicht bekannt. Vieles steht und fällt mit den finanziellen Möglichkeiten des Teams. Eine sehr optimistische Kampfansage formuliert Sato am Schluss seiner Worte an die Fans: "Nach einem schweren Start können wir an einen Punkt kommen, an dem wir erfolgreicher sind als die gesamten zwei Jahre zuvor. Ich möchte bis zum letzten Rennen um Positionen kämpfen. Ich bin physisch und mental bereit und zuversichtlich und freue mich auf die Saison."