Sam Michael: Der FW27 ist gut
Der Technische Direktor des BMW WilliamsF1 Teams war mit dem Saisonauftakt nicht unzufrieden - Rückstand geringer als erwartet
(Motorsport-Total.com) - Das erste Rennen der Saison verlief für das BMW WilliamsF1 Team besser als erwartet. Nach den ernüchternden Testergebnissen im Winter machte man sich bereits auf eine herbe Niederlage gefasst und warnte auch in den Medien immer wieder davor, schon beim Saisonauftakt Spitzenergebnisse zu erwarten. Letztlich kam Mark Webber als Fünfter ins Ziel, Nick Heidfeld schied nach der bekannten Kollision mit Michael Schumacher aus.

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Sam Michael wurde in Australien positiv überrascht
"Unser Auto war stärker als wir es erwartet hatten", so Sam Michael, Technischer Direktor von WilliamsF1, gegenüber 'Autosport'. "Es ist schade, dass wir in der ersten Kurve keine sonderlich gute Fahrt hatten, denn grundsätzlich wurden wir vom Red-Bull-Auto (David Coulthard; d. Red.) im ersten Stint aufgehalten. Aber danach haben sie uns auch fair mit der Strategie besiegt."#w1#
Das Endergebnis spiegelt aber nicht nur die Leistung im Rennen wieder, sondern auch die Vorgänge. Für eine Leistungseinschätzung müssen also auch andere Daten hinzugezogen werden. "Von den Rundenzeiten her war das Auto gut, besser als wir dachten", so Michael weiter. Webber fuhr die achtschnellste Runde, knapp acht Zehntelsekunden langsamer als Fernando Alonso im Renault. "Es gab einige Teams, die ich im Rennen stärker erwartet hätte."
Auch mit dem Einstand der beiden neuen Fahrer war er zufrieden. "Beide haben einen guten Job gemacht", erklärte er. "Dafür, dass es das erste Rennen für das Team und alles neu war, war es nicht zu schlecht. Mark wollte sich in der ersten Kurve sicher nicht selbst zum Idioten machen. Auch Nick fuhr ein gutes Rennen bis zum Zwischenfall mit Michael (Schumacher)."
Auch die Regeländerungen brachten bisher keine zusätzliche Beunruhigung in das Team. "Die Reifen waren bis zum Ende stark, die Hysterie, die jeder vorhersagte, trat nicht ein", so Michael. "Unsere Reifen waren in der letzten Runde so schnell wie in der ersten, Michelin hat hier also gut gearbeitet." Gut Arbeiten muss nun auch das BMW WilliamsF1 Team, denn auch wenn der Auftakt erfreulich war, den Rückstand kann niemand leugnen.
"Es ist die Frage, wie schnell man im Vergleich zu den anderen entwickeln kann", stellte er klar. "Wenn man es schafft, für das nächste Rennen eine halbe Sekunde zu finden, und alle anderen finden ebenfalls eine halbe Sekunde, dann macht das keinen Unterschied. Es ist alles relativ zu den anderen zu betrachten." Siege sind kurzfristig nicht im Plan enthalten, aber die Stimmung ist äußerst positiv: "Wir kamen 18 Sekunden hinter Fisichella ins Ziel. Er hat vielleicht fünf oder sechs Sekunden im letzten Stint vergeben, also sind es realistisch vielleicht 25 Sekunden. Und damit sind wir Renault viel näher, als wir noch vor Melbourne gedacht hatten."

