• 11.03.2005 13:24

  • von Fabian Hust

BMW WilliamsF1 Team: Mit neuen Teilen nach Malaysia

Nach dem durchwachsenen Wochenende in Melbourne sollen neue Teile den Williams BMW FW27 in Malaysia konkurrenzfähiger machen

(Motorsport-Total.com) - Das Saisonauftaktrennen in Melbourne verlief für das BMW WilliamsF1 Team auf der einen Seite positiv, da man im Vergleich zur Konkurrenz nicht so langsam war, wie man das im Vorfeld befürchtet hatte, auf der anderen Seite hätten die beiden Fahrer besser abschneiden können. Für das kommende Rennen in Malaysia erwartet BMW Lufttemperaturen von 36 Grad und damit eine echte Bewährungsprobe für den Motor in Mark Webbers Auto, der ein komplettes zweites Rennwochenende durchhalten muss. Im Auto von Nick Heidfeld wurde das Triebwerk nach dessen Ausfall in Melbourne ausgetauscht.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber hat gemischte Erinnerungen an Malaysia

Mark Webber: "Ich habe sowohl gute als auch schlechte Erinnerungen an Malaysia. Mich im vergangenen Jahr in der ersten Reihe zu qualifizieren war natürlich großartig, aber dann hatte ich einen sehr schlechten Start. Das Rennen ist für die Fahrer und Teams wegen der hohen Temperaturen eine sehr große Herausforderung. Dies hat große Einflüsse auf die Kühlung des Autos, die Bremsen und die Leistung der Reifen."#w1#

"Trotz all dem ist Sepang meiner Meinung nach ein sehr, sehr guter Kurs. Das Wetter kann jedoch sehr unvorhersagbar sein, es ist entweder schwarz oder weiß und wenn es regnet, dann regnet es richtig. Ich denke, dass wir in Sepang ein wahres Bild der Leistung der Fahrer bekommen werden, weil die Ergebnisse des Qualifyings in Melbourne durch den starken Regen beeinflusst wurden. Wenn wir in Malaysia ein konstantes Wochenende bekommen, dann werden wir eine Idee davon bekommen, wo jeder steht. Wegen all dieser Variablen freue ich mich auf den Malaysia-Grand-Prix."

Heidfeld mag den Kurs von Sepang

Nick Heidfeld: "Der Malaysia-Grand-Prix ist ein außergewöhnliches Rennen, besonders wegen der hohen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit in diesem Gebiet. Aus diesem Grund werde ich zwischen den beiden Rennen nicht nach Hause fliegen und ein wenig Zeit in der südlichen Region Malaysias verbringen, um mich an das Klima zu gewöhnen. Während meiner Jahre bei Sauber habe ich ein wenig Zeit in Malaysia verbracht, ich kenne mich dort also ziemlich gut aus. Ich freue mich auch schon darauf, auf dem Sepang-Kurs zu fahren, da er eine meiner Lieblingsstrecken ist."

Regen und Hitze gehören dazu...

Sam Michael, Technischer Direktor: "In Malaysia werden wir Lufttemperaturen haben, die vielleicht bis zu 40 Grad betragen können, hinzu kommen die normalen täglichen Tropengewitter, die dort üblich sind. Fakt ist, dass der jährliche Niederschlag mit 2.400 Millimetern in Malaysia höher ist als auf jedem anderen Kurs, auf dem wir fahren. Solch hohe Temperaturen haben einen Einfluss auf die Abnutzung der Reifen und wir müssen dem FW27 eine zusätzliche Kühlung verpassen, um sicher zu stellen, dass der Motor nicht überhitzt."

"Sepang ist eine herausfordernde Strecke für die Fahrer, die viel Abtrieb verlangt und viele Richtungswechsel durch mittelschnelle bis schnelle Kurven bietet. Es gibt auch drei langsame Kurven, mit denen man umgehen muss, sowie vier Geraden, die einen für Motorleistung belohnen. Das Überholen ist an manchen Stellen rund um die Strecke möglich."

Neue Teile für den Williams BMW FW27

"Wir haben ein paar Entwicklungsteile für den FW27, um dessen Leistung nach Melbourne zu verbessern. Unser Reifenpartner Michelin wird zwei getestete Reifenwahlen nach Malaysia mitbringen und wenn diese so gut wie in Melbourne funktionieren, dann werden wir keine Probleme mit ihnen haben. Auch die Boxenstopp-Strategie wird interessant sein, wenn beide Qualifying-Sessions trocken sind. Im Hinblick auf Malaysia hoffen wir darauf, unsere Positionen in der Konstrukteursmeisterschaft auszubauen."

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen: "In Australien hatten wir überhaupt keine Probleme mit den BMW P84/5 Motoren. In Malaysia werden wir zum ersten Mal mit einem Motor antreten, der schon ein komplettes Rennwochenende hinter sich hat, hinzu kommt, dass wir im heißesten Rennen der Saison antreten müssen. In Sepang gibt es für den Motor zwei Hauptherausforderungen: Die doppelte Laufzeit und extreme thermische Belastungen."

Zusätzliche Kühlung ist Pflicht

"Um den tropischen Temperaturen in Malaysia entgegenzuwirken, werden alle Teams erneut zusätzliche, längere Lufteinlässe vor den Seitenkästen sowie Einschnitte in den Löchern, Schlitzen, Luftkanälen und Auspufföffnungen haben. Für Kühlung wird auch gesorgt, wenn das Auto steht. Sobald das Auto in die Box fährt, werden die Mechaniker Ventilatoren mit Trockeneis an den Öffnungen der Seitenkästen montieren."

"Das kann nicht kurz vor dem Start gemacht werden, wenn die Autos nach der Formationsrunde ankommen und anhalten. In dieser Situation, in der kein Fahrtwind vorhanden ist und die sengende Sonne den Asphalt aufheizt, kann das kritisch werden, da die Wassertemperaturen ständig steigen. Um den Einsatz teurer Hochdrucksysteme zu vermeiden, hat die FIA ein Ventil im Wassersystem vorgeschrieben, das bei einem Druck von 4,5 bar öffnet. Wenn dies jedoch auf der Startaufstellung beim Warten auf den Start passiert, entweicht Wasser, das anschließend nicht ersetzt werden kann. Eine Sache ist sicher, dem BMW P84/5 steht in Malaysia ein harter Ausdauertest bevor."