Theissen: Malaysia ein Härtetest für die Motoren
BMW Motorsport Direktor Theissen kündigt beim zweiten Rennen einen wahren Härtetest für die Motoren an - Heidfeld mit neuem V10
(Motorsport-Total.com) - Das BMW WilliamsF1 Team hat den Saisonauftakt in Melbourne in Sachen Zuverlässigkeit problemlos gemeistert, womit die intensive Entwicklungsarbeit bei den Wintertests im Nachhinein bestätigt werden konnte. In zwei Wochen in Malaysia steht bei weit höheren Temperaturen als in Australien jedoch ein möglicherweise noch schwierigeres Rennen auf dem Programm.

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Mario Theissen macht sich schon Gedanken über das Rennen in Malaysia
"In Australien hatten wir keinerlei Schwierigkeiten mit den BMW P84/5 Motoren", erklärt BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Beide waren nach dem Rennen völlig in Ordnung. Dennoch statten wir Nick Heidfelds Auto in Malaysia natürlich mit einem frischen Motor aus. Dies erlaubt das Reglement, wenn ein Fahrer das Rennen nicht beendet. Mit Mark Webbers Fahrzeug werden wir aber nun erstmals antreten, ohne einen neuen BMW Motor eingebaut zu haben. Und das bei dem Hitzerennen schlechthin!"#w1#
Erster Zweiteinsatz der Motoren bei extremen Temperaturen
"In Sepang kommen zwei große Herausforderungen zusammen: doppelte Ausdauer und extreme thermische Belastung", fährt der Deutsche fort. "Tropisches Klima kann man bei Wintertests nicht simulieren. Zumal es in den zurückliegenden Monaten auf den südeuropäischen Rennstrecken besonders frisch war."
Natürlich werden sich in Malaysia alle Teams gewisse Tricks einfallen lassen, um die Motoren so gut wie möglich zu kühlen, und in den Freien Trainings ist möglicherweise mit noch weniger Fahrbetrieb zu rechnen als beim Saisonauftakt. Technisch sind die Möglichkeiten, wie man die Motoren entlasten kann, durch das Reglement aber begrenzt.
Theissen: "Um den hohen Temperaturen in Malaysia entgegenzuwirken, werden wir bei allen Teams wieder zusätzliche beziehungsweise größere Kühllufteinlässe an den Seitenkästen vorn sowie Austrittsöffnungen in Form von Löchern, Schlitzen, Kaminen oder Auspuffverkleidungen sehen", sagt er. "Außerdem wird im Stand gekühlt. Sobald das Fahrzeug in die Box kommt, hängen Mechaniker mit Trockeneis gespeiste Ventilatoren in die Einlässe der Seitenkästen."
Besonders am Start könnten die Temperaturen extrem ansteigen
Eine kritische Phase im Rennen, die man nicht wirklich entschärfen kann, bleibt jedoch erhalten: "Unmittelbar vor dem Start, wenn die Fahrzeuge nach der Einführungsrunde noch einmal anhalten, geht das nicht. Diese Situation - ohne Fahrtwind und in der prallen Sonne auf dem heißen Asphalt - kann kritisch werden", sorgt sich der BMW Motorsport Direktor.
"Die Wassertemperatur kann schnell ansteigen. Um kostspielige Hochdrucksysteme zu unterbinden, hat die FIA ein Ventil im Wasserkreislauf vorgeschrieben, das bei einem Druck von 4,5 bar öffnet. Passiert das beim Warten auf den Start, dampft Wasser ab, das später nicht mehr ersetzt werden kann. Keine Frage: Der BMW P84/5 steht vor einem Härtetest", so Theissen abschließend.

