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Salo: "Toyota ist mein letztes Team"
Der Finne im Gespräch über Toyotas wahre Leistungsfähigkeit, Ferrari, seine Zukunft und seine hohen Ziele in dieser Saison
(Motorsport-Total.com) - Zweieinhalb Wochen vor Saisonbeginn hat Toyota-Pilot Mika Salo die nach den bisherigen Ergebnissen vorherrschende Meinung über die Konkurrenzfähigkeit seines Teams ins rechte Licht gerückt. Im Gespräch mit 'sport1' verriet der 35-Jährige mit den Vorlieben für Snowboardfahren und Mountainbiken, dass man besser sei als es die Rundenzeiten bisher vermuten lassen.

© Toyota
Salo hat keine Zweifel, dass sich Toyota als Top-Team etablieren wird
Befragt ob es ihn nicht frustriere nach einem anstrengenden und arbeitsreichen Testtag am Ende der Zeitentabelle gelistet zu sein, entgegnete der 92-fache Grand Prix-Teilnehmer gelassen: "Für uns geht es im Moment nicht darum, schnelle Rundenzeiten zu erzielen. Wir fahren mit einem schweren Auto, das heißt, wir haben viel Benzin an Bord. Wir wissen, zu was für Rundenzeiten wir in der Lage sind. Ich denke, wir können sie erheblich verbessern, wenn wir einiges an Benzin ablassen", deutete der Finne an, dass man, obwohl man als Neueinsteiger ja eigentlich nichts zu verlieren hat, sich bei den Testfahrten nie ganz in die Karten schauen ließ.
Für die Fans des Toyota-F1-Teams und Motorsportkenner ist die Aussage Salos eine Bestätigung dessen, was man ohnehin schon seit längerem vermutet hatte. Denn obwohl man bei der Vorstellung des Autos vorgab nur "so viele Rennen wie möglich zu Ende fahren" zu wollen, dürften die Ansprüche schon weiter höher angesiedelt sein.
"Habe mir höhere Ziele gesteckt als mein Teamkollege"
Salo, der als Vertretung für Michael Schumacher 1999 zwei Mal aufs Podium klettern hatte können, hat sich jedenfalls einiges vorgenommen in dieser Saison. Auch wenn der 1 Meter 75 große Finne weiß, dass es noch Jahre dauern wird bis Toyota zu den Top-Teams in der Königsklasse gehören wird. Während Allan McNish sich im Mittelfeld etablieren will, strebt sein finnischer Teamkollege nach mehr: "Meine Ziele sind sehr viel höher gesteckt als die meines Teamkollegen. Ich erwarte mir ziemlich viel", gab der Familienvater offen zu.
Als größten Bereich in dem man der Konkurrenz hinterher hinkt, hat Salo die Aerodynamik ausgemacht, aber auch die Arbeit des gesamten Teams muss noch besser werden. "Wir müssen das Auto besser kennen lernen und das Team dazu zu bringen, besser zusammenzuarbeiten. Wir müssen es schaffen, das Bestmögliche aus dem Auto und den Möglichkeiten, die wir haben, herauszuholen", fordert der 35-Jährige.
Vor allem seine Erfahrung vor drei Jahren, als er bei den Rennen in Österreich, Deutschland, Ungarn, Belgien, Italien und Europa als Ersatz von Michael Schumacher für Ferrari im Einsatz war, hat ihm gezeigt, dass Toyota noch ein langer Weg bevorsteht.
"Natürlich wäre es reizvoll für Ferrari zu fahren"
"Es wird Jahre dauern. Niemand kann genau sagen wie lange, aber, was mich betrifft, hoffe ich, dass es so schnell wie möglich dazu kommen wird", äußerte der Finne seine Hoffnung, dass es nicht zu lange dauern wird bis Toyota ganz vorne mitmischen können wird. Zweifel, dass Toyota es schaffen wird sich als Top-Team zu etablieren, hat Salo keine. Gefragt, ob er denn nicht manchmal wehmütig sei, wenn er die "Roten Renner" aus Maranello schnelle Rundenzeiten in den Asphalt brennen sehe und nicht lieber für ein Top-Team fahren würde, entgegnete er: "Natürlich wäre es reizvoll, in einem etablierten Siegerteam wie Ferrari zu fahren. Das macht die Sache für alle Beteiligten wesentlich einfacher. Aber wenn ich hier bei Toyota die Herausforderung suche, dann tue ich das auf Grund der Tatsache, dass Toyota sehr bald zu den Top-Teams gehören wird. Es ist schön, ihnen zu helfen, dahin zu kommen."
Auf Grund seines Alters rechnet der Toyota-Pilot fest damit, dass er nicht noch einmal das Team wechseln und seine Karriere in der Königsklasse bei seinem jetzigen Team beenden wird: "Toyota ist mein letztes Team", erklärte Salo und fügte an, dass er noch so lange fahren werde wie er sich fit und schnell genug fühlt und ihm das Rennfahren Spaß macht.

