Sainz-Kollision mit Verstappen: Red Bull auf Geraden "der härteste Brocken"

Im Interlagos-Sprint verliert Max Verstappen nach einer Kollision eine Frontflügel-Endplatte: Carlos Sainz erklärt, warum er gar nicht anders angreifen konnte

(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz ist im Sprintqualifying zum Großen Preis von Brasilien in Interlagos vom fünften bis auf den zweiten Platz nach vorne gerast. Der Ferrari-Pilot packte auf dem Weg nach vorne die Ellbogen aus, was Formel-1-Weltmeister Max Verstappen am eigenen Leib erfahren musste.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz, Max Verstappen

Carlos Sainz riskierte viel mit seinem Manöver gegen Max Verstappen Zoom

Es begann die 19. von 24 Runden, als sich Sainz dazu entschloss, Verstappen mit einem kompromisslosen Manöver im Senna-S anzugreifen. Es kam zur Berührung mit dem Red-Bull-Piloten, der zu diesem Zeitpunkt bereits mit abbauenden Reifen zu kämpfen hatte.

Verstappen verlor in Folge des Kontakts die linke Endplatte seines Frontflügels - und Abtrieb. Sainz hingegen wurde mit dem zweiten Platz hinter Interlagos-Sprintsieger George Russell (Mercedes) belohnt, den der Spanier anschließend nicht mehr aus der Hand gab.

Red Bull mit Topspeed-Vorteil gegen Ferrari

Nach dem Sprint fragte 'Motorsport-Total.com' Sainz, warum er sich ausgerechnet zu solch einer Attacke entschlossen hatte. "Offensichtlich kann man auf den Geraden nicht mit dem Red Bull gleichziehen. Der Red Bull ist [dort] vermutlich der härteste Brocken", verweist der Ferrari-Pilot auf den Topspeed-Vorteil, den der RB18 schon das ganze Jahr über hat.

Dieser Vorteil belief sich im Qualifying am Freitag auf rund zehn km/h: Verstappen wurde beim Messpunkt mit 331,3 km/h geblitzt, Sainz mit 322,0 km/h. Selbst mit der Hilfe von DRS ist es unter diesen Umständen schwer, den Red Bull hinter sich zu lassen. Sainz sah sich deshalb gezwungen, "ein wenig auf der Bremse" reinzuziehen.


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"Dabei haben die Reifen ein bisschen blockiert und ich bin ein wenig weit gegangen. Das hat dann zu einem leichten Kontakt mit Max geführt", berichtet Sainz. Aber: "Es war fair. Das gehört zum Rennsport dazu und letztlich hatten wir beide keine größeren Beschädigungen."

Carlos Sainz: Manöver hat an 2019 erinnert

Und auch Verstappen will der abgefallenen Frontflügel-Endplatte nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Er ist überzeugt: "Durch den Kontakt war mein Frontflügel etwas beschädigt, aber selbst mit einem vollständigen Frontflügel wäre ich Vierter geworden." Denn kurz nach Sainz musste der Niederländer auch noch Mercedes-Pilot Lewis Hamilton ziehen lassen.

Und Sainz? Der ist "ziemlich froh" über das erfolgreiche Manöver gegen Verstappen. Auch, weil es Erinnerungen beim Ferrari-Piloten weckt: "Das hat mich ein wenig an mein Überholmanöver hier gegen Checo [Perez] im Jahr 2019 erinnert, wo ich sehr nah innen an der Mauer war. Das war auch ziemlich eng, aber ich habe es geschafft."

Damals zog Sainz in Runde 4 noch später und noch vehementer im Senna-S nach innen und überraschte Perez mit diesem Manöver. Diese Parallele könnte ein gutes Omen sein, denn vor drei Jahren holte der damalige McLaren-Pilot in Brasilien sein erstes Podium in der Formel 1. Auch am Sonntag könnte trotz der Grid-Strafe wieder Silberware winken.

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