Sabotage-Vorwurf bei Mercedes: Polizei erkennt "keine strafbare Handlung"

Die gegen Formel-1-Team Mercedes lancierte E-Mail mit Sabotage-Vorwürfen zieht laut dem Ermittlungsbericht der Polizei keine Konsequenzen nach sich

(Motorsport-Total.com) - Die Polizei in Northamptonshire in England hat ihre Ermittlungen in der E-Mail-Affäre bei Formel-1-Team Mercedes abgeschlossen. Ergebnis: "Unseren Erkenntnissen zufolge liegt keine strafbare Handlung vor." Der Verfasser der anonym versendeten Nachricht muss also keine rechtlichen Konsequenzen fürchten.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Logo

Mercedes ist per anonymer E-Mail mit Sabotage-Vorwürfen konfrontiert worden Zoom

Vor wenigen Wochen war die betreffende E-Mail über den gleichen Verteiler wie bei der Horner-Affäre an digitale Postfächer von Medienvertretern und Formel-1-Beteiligten verschickt worden. Darin hatte der Verfasser dem Mercedes-Werksteam und konkret Teamchef Toto Wolff vorgeworfen, den siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton vor dessen Wechsel zu Ferrari "systematisch zu sabotieren".

Der Verfasser hatte sich dabei als Mitglied des Mercedes-Rennstalls ausgegeben und sich "unglücklich" darüber gezeigt, was Hamilton derzeit im Team erdulden müsse.

Am Rande des Spanien-Grand-Prix 2024 in Barcelona hatte Wolff energisch Kontra gegeben und erklärt, die E-Mail sei nicht aus Teamkreisen verschickt worden. Dennoch sei der Inhalt "verstörend", weshalb er die örtliche Polizei eingeschaltet habe - in der Hoffnung, den Verfasser zur Rechenschaft ziehen zu können, weil bei solchen Nachrichten "der Spaß aufhört", so Wolff.

Polizei gibt Tipps für den Umgang mit E-Mail-Belästigung

Eine Handhabe gegen den Verfasser der E-Mail hat die Polizei zwar nicht. Die Behörden aber haben Mercedes "Ratschläge erteilt, was zu tun ist, sollte das Team künftig weitere E-Mails [dieser Art] erhalten". Wie genau diese Tipps aussehen und welches konkrete Vorgehen empfohlen wird, dazu nannte die Polizei keine Details.

Noch vor dem Abschluss der Ermittlungen hatten andere Formel-1-Verantwortliche wie Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur die in der E-Mail geschilderten Vorwürfe als "absurd" abgetan. Tenor: Es sei "unvorstellbar" und "irrational", dass sich eine Firma mit 1.500 Mitarbeitern selbst sabotieren würde. "Niemand würde so etwas tun", meint Vasseur.