Rückendeckung für Ralf Schumacher
Nach vielen Worten der Kritik erhält Ralf Schumacher von Patrick Head, dem Technischen Direktor von Williams, lobende Worte
(Motorsport-Total.com) - Was hat sich Ralf Schumacher in den vergangenen Jahren von seinem Team schon Worte der Kritik anhören müssen. Er verbringe lieber Zeit auf seiner Luxusyacht statt sich in die Telemetriedaten zu vertiefen und er sei nur zu Saisonbeginn gut und habe dann einen gewaltigen Durchhänger.

© BMW AG
Ralf Schumacher und Patrick Head - von Kritik ist nicht mehr viel zu hören
Doch die Zeiten der harten Kritik sind offenbar vorbei, stattdessen schlug das Team in letzter Zeit mit der flachen Hand auf den Tisch von Juan-Pablo Montoya, der nach Einschätzung von Patrick Head, dem Technischen Direktor des Williams-Teams, noch nicht reif für den WM-Titel ist und zu wenig seinen Kopf einsetzt.
BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen sieht Ralf Schumacher im Qualifying-Duell 2003 vorne, weil dieser auf Anhieb eine schnelle Rundenzeit aus dem Ärmel zaubern kann, was wichtig sein wird, da die Piloten nur einen einzigen Versuch haben. Der Kolumbianer hingegen hatte bisher häufig erst im Verlauf der Qualifikation das Setup des Autos konkurrenzfähig bekommen.
Lange Zeit galt Juan-Pablo Montoya als "Lieblingsfahrer" von Teamchef Frank Williams und Patrick Head, zeigte der Kolumbianer doch immer einen beherzten Fahrstil und einen kompromisslosen Einsatz auf der Strecke. In der Endabrechnung stand Montoya in der vergangenen Saison vor Ralf Schumacher, doch hätte der Kerpener nicht so viel Pech gehabt, hätte es anders ausgehen können.
Zu dieser Erkenntnis ist in seiner Saisonanalyse offenbar auch Patrick Head gekommen: "Ralf hat eine über die Saison gesehen sehr gute Leistung gezeigt", lobt der Brite den Kerpener in einem Interview mit der Fachzeitschrift 'F1Racing'. "Es ist wirklich schade, dass er einige Male Probleme bekam, als er in sehr aussichtsreicher Position lag."
Head glaubt, dass Ralf Schumacher mehr als nur ein Rennen hätte gewinnen können: "In Monza war er in hervorragender Verfassung." In Runde fünf jedoch verrauchte bereits der BMW-Motor. "Als er zurück an die Box kam, ging er zu Frank und sagte 'Ich glaube, heute hätten wir ein sehr gutes Resultat erzielen können'. Und damit lag er richtig. Hätte sein Auto gehalten, wäre Monza eines der wenigen Rennen gewesen, bei denen wir Ferrari vielleicht hätten schlagen können. Und auch in Suzuka hätte Ralf viele Punkte holen können."
In Sachen Speed sind sich die beiden Fahrer sehr ähnlich, da ist sich Head sicher. Die alte Kritik, Schumacher falle mit seinen Leistungen im Saisonverlauf ab, gilt nun auch nicht mehr. "Davon war 2002 nichts mehr zu sehen. Wie gesagt, ohne einige unglückliche Zwischenfälle hätte Ralf viel mehr Punkte holen können und er fuhr bis zum Saisonende sehr stark."
Während Head Montoya noch nicht für titelreif hält, ist der 56-Jährige beim Teamkollegen des Kolumbianers ganz anderer Meinung: "Er ist mittlerweile sehr erfahren und durchaus in der Lage, um den Titel zu kämpfen, wenn wir ihm das entsprechende Material zur Verfügung stellen."
Unterdessen freut sich Ralf Schumacher auf Silvester und wünscht seinen Fans auf seiner Homepage alles Gute: "Ich freue mich schon auf den Jahreswechsel: Mit ein paar Freunden zusammensitzen, ein paar Raketen, ein Gläschen Sekt, ein paar Glücksbringer! Bei diesem Anlass möchte ich mich bei den vielen, vielen Formel-1-Fans bedanken, die mir das ganze Jahr über die Daumen drücken. Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr und hoffe, dass wir alle gemeinsam eine erfolgreiche und spannende Formel-1-Saison erleben werden."

