Rossi: "Saison 2014 hat gezeigt, dass ich bereit bin"

Aufgrund verschiedener Umstände muss sich Alexander Rossi mit seinem Formel-1-Renndebüt weiter gedulden - Zukunftsplanung bald abgeschlossen?

(Motorsport-Total.com) - Im ersten Freien Training zum Grand Prix von Spanien 2012 in Barcelona saß Alexander Rossi zum ersten Mal an einem Rennwochenende im Formel-1-Cockpit. Der Nachwuchspilot aus den USA griff damals ins Lenkrad eines Caterham. In Montreal und Austin 2013 sowie in Montreal 2014 absolvierte Rossi drei weitere Freitagseinsätze für das Team. Anschließend trennten sich die Wege im Zuge der Umwälzung der Caterham-Besitzverhältnisse.

Titel-Bild zur News: Alexander Rossi

Formel-1-Hoffnung Alexander Rossi blickt auf ein turbulentes Jahr 2014 zurück Zoom

Am Rande des Grand Prix von Ungarn wurde Rossi als Ersatzfahrer beim Marussia-Team vorgestellt. Der Kalifornier durfte sich fortan Hoffnungen machen, dass sein Renndebüt in der Königsklasse nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt. Am Wochenende des Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps schien es soweit zu sein: Rossi tauchte als Teamkollege von Jules Bianchi auf der offiziellen Meldeliste auf, absolvierte seinen ersten Freitagseinsatz als Marussia-Pilot und ging davon aus, auch für den Rest des Wochenendes sattelfest im Cockpit zu sitzen.

Doch als auf der "Ardennen-Achterbahn" das zweite Freie Training anstand, saß im Zuge einer Finanzierungsmär plötzlich doch wieder der Brite Max Chilton im Cockpit. Rossi musste sich einmal mehr gedulden. Am Sotschi-Wochenende war der US-Amerikaner erneut mit dem Team vor Ort. Weil man aber infolge des schweren Suzuka-Unfalls von Bianchi nur den Boliden von Chilton im Rennen einsetzte, war es wieder nichts mit dem Grand-Prix-Debüt für den Ersatzfahrer.

2014 ein Jahr mit "außerordentlichen Höhen und Tiefen"

Zu den Rennen in Austin, Sao Paulo und Abu Dhabi trat Marussia aufgrund der inzwischen nicht nur emotionalen, sondern auch finanziellen Schieflage nicht mehr an. So wartet Rossi bis heute auf seine ersten Kilometer in einem Formel-1-Qualifying beziehungsweise Rennen. "Wenngleich ich natürlich enttäuscht darüber war, nicht fahren zu können, so hat mir die Saison 2014 doch gezeigt, dass ich für ein Renncockpit bereit bin. Die Tatsache, mehrfach nominiert gewesen zu sein, machte dies nicht nur mir, sondern der gesamten Szene deutlich", meint Rossi.

Alexander Rossi

In Spa-Francorchamps erlebte Rossi eine Enttäuschung sondergleichen Zoom

So gibt der 23-jährige Kalifornier die Hoffnung auf sein Grand-Prix-Debüt in absehbarer Zukunft nicht auf. Gut möglich, dass sich bei Neueinsteiger Haas eine Chance auftut. Der in Kannapolis im US-Bundesstaat North Carolina ansässige Rennstall, dessen anvisiertes Formel-1-Debüt das Melbourne-Wochenende 2016 ist, hat sich bezüglich der Fahrerfrage noch nicht festgelegt. Aus einem Interesse an der Verpflichtung eines US-Amerikaners macht Teambesitzer Gene Haas aber kein Hehl.

Was bringt die Zukunft?

So springt auch Rossi auf diesen Zug auf und stellt heraus, wie wichtig ein in der Startaufstellung stehender US-Amerikaner für den Erfolg der Formel 1 in den USA ist: "Es wäre natürlich großartig, wenn es ein amerikanisches Team gibt und ich ein Stammcockpit hätte. Ich glaube vorbehaltlos, dass für Amerika die Zeit reif ist, in der Formel 1 zu glänzen."

Gene Haas

Gene Haas bringt ab 2016 ein US-amerikanisches Team an den Start Zoom

Bis es soweit ist, nutzt Rossi die Gelegenheit, das ausklingende Jahr 2014 als "eines mit außerordentlichen Höhen und Tiefen, gespickt mit Erfolgen und Tragödien, neuen Partnerschaften und Möglichkeiten, verpassten Chancen, Rückschlägen und Enttäuschungen, vor allem aber ein Jahr der Dankbarkeit" zu bezeichnen. "2016 könnte ein sehr gutes Jahr für Amerika in der Formel 1 werden", unterstreicht er noch einmal nachdrücklich und hält abschließend fest, dass er hofft, seine Pläne für 2015 (und möglicherweise darüber hinaus) "in naher Zukunft" verkünden zu können.