• 26.08.2005 16:59

  • von Beetz / Helgert

Rossi: "Ich könnte auch in der Formel 1 schnell sein"

Der MotoGP-Weltmeister wischte Spekulationen über einen Wechsel in die Formel 1 vom Tisch, wünscht sich aber weitere Testfahrten

(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Pilot Valentino Rossi, der kürzlich hinter dem Steuer eines Ferrari-Boliden saß, hat im Vorfeld des MotoGP-Rennens in Brno, Tschechien einen Hinweis abgegeben, dass er eventuell nochmals mit Ferrari testen könnte. Publikumsliebling Rossi tat einen möglichen Wechsel in die Formel 1 allerdings ab: "Ferrari hat mich eingeladen, um zu testen. Weil ich Urlaub hatte, konnte ich der Einladung nachkommen", erklärte er der italienischen 'La Repubblica'. "Aber da ist nichts dran, das zu Spekulationen über meine Zukunft führen könnte."

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi: Keine Formel-1-Zukunft, aber ein gewecktes Interesse

"Nicht ich fragte, ob ich einen Test durchführen könnte, sie riefen mich an. Aber ich wollte mir eine solche Gelegenheit nicht entgehen lassen." Für Ferrari, erzählt er, sei interessant gewesen, zu sehen, ob er auch in Autos schnell sein kann. War es ein Marketing-Gag? "Das hat Ferrari nicht nötig. Warum ich meinen eigenen Helm nicht verwendet habe? Sie haben mir gesagt, dass ich das von ihnen gestellte Material verwenden soll." Dieser Helm, vom selben Typ wie der des Weltmeisters Schumacher, habe nach einigen Einstellungen perfekt gepasst.#w1#

Valentino Rossi hatte schon zuvor für Ferrari getestet, jedoch spulte er beim letzten Mal besonders viele Kilometer ab. "Es war nicht so, als müsste ich noch mal bei Null anfangen, aber ich musste mich schon an das Auto gewöhnen. Im Laufe der zwei Tage verbesserten sich die Dinge. Außerdem haben mich die Ingenieure von Ferrari wie einen wirklichen Testfahrer behandelt. Sie haben kleine Geräte befestigt, mit denen sie Daten sammelten." Weiterhin, so Rossi, hätten sie einige Änderungen am Boliden vorgenommen. "Und sie wollten, dass ich ihnen berichte, wie sich das Auto danach verhält und was verändert worden war. Ich habe ziemlich oft richtig geraten."

Doch gerade diese technische Seite sei in der Formel 1 weit wichtiger als bei den Motorrädern. "Ich habe gelernt, dass das richtige Setup bei Autos entscheidend ist", so der Italiener. "Wenn bei den Motorrädern nicht alles perfekt ist, dann kann der Fahrer den Unterschied ausmachen. Mit Autos geht das nicht so gut." Eine Bewertung der Leistung von Rossi fällt für Außenstehende jedoch sehr schwer, denn Rundenzeiten gab Ferrari nicht bekannt.

Rossi selbst ist aber überzeugt, dass er sich gut geschlagen hat. Rundenzeiten konnte aber auch er nicht nennen. "Weil Ferrari das nicht möchte", wie er erklärte. "Wenn man aber bedenkt, wie sehr ich mich verbessert habe, dann würde ich sagen, dass die Rundenzeiten gut waren. Also, ja, ich könnte in der Formel 1 auch schnell sein." Um dies zu bestätigen, müsse jedoch ein weiterer Test auf einer anderen Strecke stattfinden.

Auch Michael Schumacher wurde zu den Gerüchten eines Formel-1-Wechsels von Rossi befragt, doch der Weltmeister wollte im Interview mit der 'La Repubblica' keine feste Position beziehen. "Rossis Einstieg in die Formel 1 ist eine sehr vage Aussicht, und ich will nicht auf hypothetische Fragen antworten", erklärte er. Aber: "Es wäre interessant zu sehen, wie er sich in der Formel 1 machen würde."