• 16.06.2007 11:39

Rosbergs Reifeprozess schreitet voran

Auch wenn der Deutsche in den vergangenen beiden Rennen viel Pech hatte, lässt er nicht den Kopf hängen und zeigt ein starkes Rennen nach dem anderen

(Motorsport-Total.com/sid) - Auch wenn man als Formel-1-Fahrer keine WM-Punkte holt, kann man seinen Teamchef ins Schwärmen bringen - was im Fall von Sir Frank Williams besonders schwierig ist. "Nico Rosberg ist jung und sehr intelligent. Ich bin sicher, dass er eine große Zukunft vor sich hat", meinte der Brite im Vorfeld des Großen Preises der USA über seinen Jungstar, der in der "Königsklasse" im Höchsttempo zu einem echten Top-Fahrer heranreift.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg ist in diesem Jahr einen deutlichen Schritt weiter

Seit Saisonbeginn fährt der 21-Jährige beständig auf ganz hohem Niveau und hätte zuletzt in Montréal fast sein bisheriges Meisterstück gemacht, wenn ihm nicht direkt vor seinem ersten Tankstopp das Safety Car einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. "Ich hatte die Schilder gesehen und wusste, als ich in die Boxengasse fuhr, dass es das für mich war", erinnert sich Rosberg an das Rennen in Kanada.#w1#

Genau 13 Sekunden, bevor er zu seinem regulären Stopp reinkam, ging das Safety Car auf die Strecke, was nach den seit Saisonbeginn gültigen Regeln bedeutet, dass die Boxengasse geschlossen wird. Rosberg kassierte ebenso wie Weltmeister Fernando Alonso eine Zehn-Sekunden-Strafe, die "mein Rennen kaputtgemacht" hat.

"Nico hatte die Möglichkeit, auf das Podium zu fahren oder mindestens Vierter oder Fünfter zu werden. Ich denke, dass es in Bezug auf die Konkurrenzfähigkeit das beste Rennen seiner Formel-1-Karriere war", lobte Williams seinen Jungstar nach Platz 10. Schon zwei Wochen zuvor in Monte Carlo, wo er aufgewachsen ist, hatte Rosberg Pech mit der Strategie und konnte seinen guten fünften Startplatz nicht in Zählbares umsetzen.

Demotivieren lässt sich der in Wiesbaden geborene Sohn des finnischen Ex-Weltmeister Keke Rosberg von so etwas aber nicht. Er orientiert sich an seiner eigenen Leistung und hofft in Indianapolis jetzt einfach auf "bessere Umstände".

Im Training deutete sich bereits an, dass der Williams-Toyota gut funktioniert. "Ich war vom Auto ermutigt, sobald ich auf die Strecke ging, denn ich hatte wirklich meinen Spaß. Es sieht danach aus, als wären einige der Probleme, die wir auf anderen Strecken hatten, hier einfach weg", meinte Rosberg.

"Wenn wir es schaffen, Nico ein Top-Auto zu geben, wird er ganz vorne sein", meinte Williams, der Rosberg auf einem ähnlichen Niveau sieht wie Englands neues Wunderkind Lewis Hamilton. Und Rosberg bemüht sich, selbst aktiv zur Verbesserung seines Autos beizutragen. "Schnell fahren kann hier jeder", sagte er über die Formel 1.

Entscheidend aber sei, dass man als recht junger Mensch direkt in eine führende Position in einem Team komme. Sein großes Ziel ist es, irgendwann wie früher Rekordweltmeister Michael Schumacher bei Ferrari strategische Entscheidungen mit beeinflussen zu können.