Rosberg: "Wir waren nicht leer"
Nico Rosberg bleibt nach seinen Topzeiten am Freitag in Melbourne auf dem Boden, sieht seine Chancen aber deutlich gewachsen
(Motorsport-Total.com) - Mit Bestzeit in beiden Freitagstrainings mauserte sich Nico Rosberg heute in Melbourne innerhalb von 180 Minuten zum Geheimfavoriten beim Saisonauftakt. Der Williams-Pilot dürfte zwar mehr Luft im Tank gehabt haben als so mancher Konkurrent, aber dass es besser läuft als bei den meisten Rennen 2008, war seinem breiten Grinsen im Gesicht anzusehen.

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Nico Rosberg lieferte am ersten Tag in Melbourne eine dicke Überraschung
Frage: "Nico, es ist natürlich erst der Freitag, an dem es um nichts geht, aber was für ein Gefühl hast du nach diesen zwei Trainingsbestzeiten?"
Nico Rosberg: "Es war ein positiver Tag. Wir sind besser unterwegs als gedacht. Wie gut wir sind, muss man abwarten, aber wir scheinen unsere Position verbessert zu haben. Das freut mich schon einmal."#w1#
Starke Trainingsleistung
Frage: "Siehst du diese Vorstellung als Omen für die erste Saisonhälfte?"
Rosberg: "Es ist mal ein guter Anfang. Das ist ja schon mal nicht schlecht."
Frage: "Dein Ziel für dieses Wochenende waren WM-Punkte. Dieses Abschneiden muss also eine Überraschung für dich sein, nicht wahr?"
Rosberg: "Ein bisschen, ja. Definitiv. Wir waren heute sehr schnell, aber das Ziel bleibt unverändert, denn mir ist nicht ganz klar, wie viel Benzin die anderen Fahrer dabei hatten. Wir waren jedoch nicht leer. Das ist schon mal gut. Wir haben noch ein bisschen was in petto, aber ich bin gespannt auf morgen. Meine Hoffnungen auf ein Topergebnis sind jedenfalls gewachsen."
Frage: "Gibt es einen Grund, nicht daran zu glauben, dass ihr diese Pace halten könnt? Oder ist dies eure echte Rennpace?"
Rosberg: "Nein, leider nicht, aber es ist trotzdem großartig, dass wir im ersten Training beide Autos ganz vorne hatten. Wir haben nichts anders gemacht als an anderen Freitagen. Ein Schritt nach vorne ist es auf jeden Fall. Wie groß dieser Schritt ist, weiß ich nicht, aber wir werden in den ersten paar Rennen unseren Spaß haben."
Frage: "Am Ende schien die Strecke langsamer zu werden. Wie kann sich das auf das Qualifying auswirken?"
Rosberg: "Ich glaube nicht, dass das eine Rolle spielen wird, weil die Bedingungen für alle gleich sind. Es ist nur wichtig, das ein bisschen zu üben, das Auto richtig für das Qualifying einzustellen, aber dabei auf das Rennen nicht zu vergessen, denn mit den weichen Reifen geht gar nichts. Es ist unglaublich, wie schnell die abbauen - so etwas habe ich überhaupt noch nie erlebt. Das Rennen wird dadurch bestimmt spannend, weil man mit den weichen Reifen massiv Zeit verliert."
Keine verfrühte Euphorie
Frage: "Bist du zuversichtlich für das Qualifying?"
Rosberg: "Nein, nicht wirklich zuversichtlich. Ich weiß, dass ich für meine Verhältnisse einen guten Job machen kann, aber welche Position es schlussendlich sein wird, das müssen wir abwarten. Ich weiß nicht, welche Programme die anderen gefahren sind. Ich bin aber mit dem heutigen Tag sehr zufrieden. Das war ein sehr guter Auftakt."
Frage: "Die Strecke sah heute ziemlich wellig aus..."
Rosberg: "In Kurve neun ist es so schlimm, dass ich an der Stelle für einen Moment nichts gesehen habe, weil es so arg geschüttelt hat. Aber dann wird es gleich besser und es geht wieder. Dann lenke ich ein - und dort ist es richtig wellig. Man kann das Auto fast nicht mehr sehen!"
Frage: "Hier wird von der Uhrzeit her relativ spät gefahren. Ist die Dämmerung ein Störfaktor?"
Rosberg: "Das macht es schwierig, ja, denn die Sonne steht sehr tief und man kann dadurch manche Stellen nicht so gut sehen. Am schlimmsten war es in Kurve drei, wo jemand einfach geradeaus gefahren ist. Daran war sicher die Dämmerung schuld. Einfach ist es nicht."

