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Rosberg: "Wir hatten schwer zu kämpfen"
Williams-Pilot Nico Rosberg im Interview über den Trainingstag in Spa, die Eindrücke vom Kurs und seinen Wetterwunsch für das Rennen
(Motorsport-Total.com) - In dieser Saison zählt Nico Rosberg zu den konstanten Punktesammlern in der Formel 1. Umso überraschender daher, dass der deutsche Rennfahrer nach dem zweiten Freien Training von Belgien nur am unteren Ende des Klassements zu finden war. Im Interview spricht Rosberg über die Gründe für seine bescheidene Leistung und über die beeindruckende Rennstrecke von Spa-Francorchamps.

© xpb.cc
Nico Rosberg gab sich nach dem Freien Training alles andere als euphorisch
Frage: "Nico, was sind deine ersten Eindrücke von deinem Auto in Spa-Francorchamps?"
Nico Rosberg: "Ich muss sagen, dass es sehr schwierig war mit dem Auto. Das Fahrzeug war nicht gerade sehr schön zu fahren."#w1#
Eau Rouge geht problemlos voll
Frage: "Wie hat sich dein Auto in den schnellen Kurven verhalten? Wie würdest du die Leistung deines Fahrzeugs insgesamt beschreiben?"
Rosberg: "Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Wagen am Freitag nicht besonders gut war. Wir hatten schwer zu kämpfen. Wir müssen in der Nacht zum Samstag hart arbeiten und zusehen, ob wir die Dinge nicht verbessern können."
Frage: "Was hältst du von den unterschiedlichen Reifenmischungen?"
Rosberg: "Zwischen den beiden Gummitypen gab es kaum Unterschiede. Die weichere Variante war etwas schwieriger auf Temperatur zu bringen und der härtere Reifen war zumindest am Freitag etwas schneller. Das könnte aber am Samstag schon wieder ganz anders aussehen."
Frage: "Gibt es eine Streckenpassage, die dir besonders gefällt?"
Rosberg: "Pouhon gefällt mir ganz gut - diese ganz schnelle Doppellinks. Die macht schon sehr viel Spaß."
Frage: "Wie steht's mit Eau Rouge?"
Rosberg: "Eau Rouge ist interessant, aber eben sehr einfach: Man fährt einfach mit Vollgas durch."
Frage: "Wie wird sich die Fahrt durch Eau Rouge in der ersten Rennrunde gestalten, wenn die Reifen noch nicht ganz auf Temperatur sind und die Spritmenge relativ groß ist?"
Rosberg: "Auf einer fliegenden Runde ist die Eau Rouge ganz einfach mit Vollgas zu nehmen, doch wenn man aus der Box kommt, dann ist das eine andere Geschichte. Das trifft natürlich auch auf den Start zu."
"Aufgrund der Benzinlast setzt der Wagen sehr oft auf und man schleift in dieser Kurve regelrecht über den Asphalt. Wenn die Reifen noch nicht ganz auf Temperatur sind, hat man zudem etwas mehr Übersteuern. Das ist dann genau der Zeitpunkt, wo diese Sache sehr interessant wird."
Frage: "Wirst du also Eau Rouge in der ersten Rennrunde mit Vollgas durchfahren?"
Rosberg: "Das kann ich noch nicht sagen. Ich bin mir nicht sicher. Möglicherweise nicht."
Spa als großer Formel-1-Klassiker
Frage: "Was macht Spa-Francorchamps zu etwas Besonderem?"
Rosberg: "Hier siehst du einfach die schiere Geschwindigkeit eines Formel-1-Rennwagens, vor allem natürlich in den schnellen Kurven. Es ist wirklich beeindruckend, denn dieser Kurs hat richtig viele dieser Passagen. Das stellt die Fahrer vor eine große Herausforderung, macht aber auch sehr viel Spaß."
Frage: "Wärst du gerne in den 1950er- oder 1960er-Jahren hier unterwegs gewesen, als man noch mit Tempo 260 durch die Eau Rouge gefahren ist?"
Rosberg: "Wenn die Sicherheit auf dem heutigen Stand wäre, dann ja. Das wäre sicherlich eine sehr interessante Sache."
Frage: "Mit welchem Auto warst du das erste Mal in Spa unterwegs und was ging dir dabei durch den Kopf?"
Rosberg: "Das erste Auto? Da bin ich mir gar nicht so sicher. Ich denke, es war ein Formel-3-Rennwagen. Das war eine beeindruckende Erfahrung. Die Strecke ist einfach großartig. Es macht richtig viel Spaß, hier mit einem Formelauto unterwegs zu sein. Speziell in einem Formel-1-Fahrzeug ist das natürlich spektakulär."
Frage: "Machst du dir Gedanken über das Wetter? Welche Bedingungen würdest du bevorzugen?"
Rosberg: "Regen wäre mir eigentlich am liebsten. Am Freitagmorgen waren wir schnell unterwegs. Im Trockenen wird es weitaus schwieriger für uns."
Frage: "Macht der Regen die Eau Rouge noch schwieriger?"
Rosberg: "Na klar. Die Eau Rouge im Nassen zu durchfahren ist nicht gerade einfach. Da hast du dann reichlich Übersteuern. Das ist schon eine große Herausforderung."
Lieber Punkte statt Podien
Frage: "Was ist dein Ziel für die restliche Saison? Was hast du dir noch vorgenommen?"
Rosberg: "In letzter Zeit war ich immer Vierter oder Fünfter. Von daher bin ich eigentlich ganz zufrieden damit, wie die Dinge für mich gelaufen sind. Ich hoffe nur, dass es weiterhin so gut läuft und dass ich den fünften Rang in der Gesamtwertung halten kann."
Frage: "Du belegst in dieser Saison konstante Punkteränge. Wird es nicht langsam Zeit für dich, auch einmal auf das Podium zu fahren?"
Rosberg: "Das wäre natürlich eine schöne Sache, doch so einfach ist das nun einmal nicht. McLaren-Mercedes hat einen riesigen Schritt nach vorne gemacht, was die Situation für uns wiederum etwas erschwert. Podien sind aber gar nicht einmal so wichtig. Was zählt ist die Position in der Gesamtwertung. Dort belege ich im Augenblick den fünften Rang und das ist schwer in Ordnung."
Frage: "Die Zahlen sprechen dafür, dass du dich in deiner bislang besten Karrierephase befindest..."
Rosberg: "Ich habe das beste Auto meiner Karriere zur Verfügung und auch auf den Fahrer trifft das zu. Wobei - ich denke, ich bin nur ein kleines bisschen besser als im vergangenen Jahr."
Frage: "Kannst du schon etwas über deine Zukunft erzählen?"
Rosberg: "Nein, noch nicht. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass noch nichts entschieden ist."
Frage: "Die GP2 bestreitet am Samstag ihr 100. Rennen. Was war dein bester Moment, als du noch in dieser Meisterschaft unterwegs warst?"
Rosberg: "Meinen besten Augenblick hatte ich vermutlich in Bahrain, als ich den Titel holte. Damals habe ich beide Rennen für mich entschieden. Das war wirklich ein besonderes Wochenende."

