• 29.10.2009 13:15

Rosberg: "Will nicht über meine Zukunft reden"

Der Abschied von Williams ist beschlossene Sache, aber mehr will Nico Rosberg nicht verraten: "Nicht sicher, ob Williams ein Siegerteam sein wird"

(Motorsport-Total.com) - Was ohnehin schon seit Wochen bekannt ist, hat Nico Rosberg heute in Abu Dhabi erstmals auch selbst bestätigt: Er wird 2010 nicht mehr für Williams fahren. Der Deutsche ist sich mit Mercedes einig, doch der Automobilhersteller weiß noch nicht, ob er sofort aus dem McLaren-Vertrag aussteigen kann oder erste Ende 2011. Wahrscheinlich ist aber, dass Rosberg in der kommenden Saison einen Brawn-Mercedes fahren wird.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg hat seinen Abschied vom Williams-Team bekannt gegeben

Frage: "Nico, gehst du an dieses Rennen heran, als wäre es dein letztes für Williams?"
Nico Rosberg: "Es ist mein letztes Rennen für Williams. Es ist ein bisschen merkwürdig, denn ich habe in den vergangenen vier oder fünf Jahren nur für dieses Team gearbeitet. Das ist eine lange Zeit. Ich komme mit allen gut aus und es hat sich viel gegenseitiger Respekt aufgebaut - mit den Mechanikern und allen anderen."#w1#

Dank ans Williams-Team

"Es wird merkwürdig, sich verabschieden zu müssen. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit auch beim Team für alles, was sie für mich getan haben, bedanken. Sie haben meiner Karriere sehr geholfen. Vor allem Sir Frank (Williams; Anm. d. Red.), Adam Parr, Sam Michael und Patrick Head haben meine Karriere unterstützt. Ihnen ein riesengroßes Dankeschön."

Frage: "Bedeutet das, dass deine Zukunft feststeht?"
Rosberg: "Ich will nicht über meine Zukunft reden. Ich kann nur verraten, dass ich nicht für Williams fahren werde, denn das steht schon fest."

"Ich will nicht über meine Zukunft reden." Nico Rosberg

Frage: "Weißt du selbst schon, wo du fahren wirst?"
Rosberg: "Das möchte ich nicht sagen."

Frage: "Wenn du dir für deine Leistung in dieser Saison bis zu 100 Punkte geben könntest, wie viele würdest du dir geben?"
Rosberg: "101! Ist das noch auf der Skala? Nein, ich mache nur Spaß. Ich würde sagen, es war eine gute Saison. Das Team hat mir diese Saison ein gutes Auto gegeben, was für mich wichtig war, denn so konnte ich meinen Marktwert steigern und mich für ein Siegerteam empfehlen. Das war immer schon mein Ziel."

"Die Saison war natürlich nicht ganz so gut wie erhofft, denn wir wollten regelmäßig auf das Podium und Rennen gewinnen, aber wir waren konstant. Wir wussten immer, was möglich sein würde. Wir konnten auf jeder Strecke davon ausgehen, vorne mitmischen zu können, und einmal gelang uns eine Serie an Top-5-Ergebnissen. Der siebente WM-Platz ist okay. Meiner Meinung nach habe ich das Beste aus dem Auto rausgeholt, denn Hamilton oder Räikkönen waren nicht zu schlagen. Insofern bin ich zufrieden."

Rosberg traut Williams keine Siege zu

Frage: "Du und Williams, ihr habt diese Saison gute Fortschritte gemacht. Wie schwierig fiel dir da die Entscheidung, das Team zu verlassen?"
Rosberg: "Um das mal klar zu sagen: Williams ist ein großartiges Team. Es gibt keinen Grund, weshalb sie nicht nächstes Jahr genauso gut sein sollten - nahe an der Spitze dran. Ob sie aber auch Rennen gewinnen können, da bin ich mir im Moment nicht sicher. Mit nach wie vor recht freien Budgets und einem Motorwechsel, der nicht gerade hilfreich ist, bin ich mir nicht sicher, ob Williams ein Siegerteam sein wird, auch wenn ich ihnen viel zutraue. Aber ich will Rennen gewinnen. Das hat mich dazu ermutigt, den nächsten Schritt zu machen."

Frage: "Ein Siegerauto für nächstes Jahr hatte also oberste Priorität für dich?"
Rosberg: "Das kann man natürlich vorher nie wissen, aber ich will in einem Auto sitzen, von dem ich glaube, dass es sehr gute Siegchancen hat."

Frage: "Wirst du deine Zukunft nach diesem Rennen bekannt geben?"
Rosberg: "Nein, es wird noch ein bisschen dauern."

Frage: "Warum?"
Rosberg: "Tut mir leid, das kann ich nicht sagen."

Frage: "Es heißt, dass du mit Mercedes einig bist und sie entscheiden werden, wo du fährst..."
Rosberg: "Tut mir leid, Jungs. Aber es sieht wie gesagt gut aus."

Frage: "Wann wirst du mehr sagen können?"
Rosberg: "Ich weiß es nicht. Das ist eine ehrliche Antwort."

Vorfreude auf Abu Dhabi

Frage: "Wird es eine große Überraschung werden oder etwas, was die Leute schon ahnen?"
Rosberg: "Tut mir leid..."

Frage: "Du bist die Strecke hier in Abu Dhabi heute Morgen schon abgelaufen. Was hältst du von ihr?"
Rosberg: "Sie sieht großartig aus, sehr gut, sehr aufregend. Die Strecke sollte gut sein. Was die Überholmöglichkeiten angeht, bin ich mir nicht so sicher, denn die Gerade ist sehr, sehr lang. Das sollte behilflich sein, schätze ich, aber wer weiß? Warten wir ab. Die Umgebung ist jedenfalls spektakulär. Sehr nett finde ich den Enthusiasmus der Menschen hier. Das ist ganz anders als in Bahrain, wo die Einwohner noch begeisterungsfähiger werden müssen. Hier funktioniert das schon ganz gut. Ich war für unseren Sponsor RBS in Dubai und bin dort auf viel Begeisterung gestoßen. So gesehen sollte es eine gute Veranstaltung werden."

"Wenn ich das erste Mal rausfahre, weiß ich genau, was mich erwartet." Nico Rosberg

Frage: "Bist du die Strecke im Simulator schon gefahren?"
Rosberg: "Ja, drei Stunden lang. Das war sehr genau, daher kenne ich die Strecke bereits in- und auswendig. Wenn ich das erste Mal rausfahre, weiß ich genau, was mich erwartet."

Frage: "Was sagst du zur Boxenausfahrt durch den Tunnel?"
Rosberg: "Ich bin dreimal in die Mauer gefahren! Ich habe gehört, dass den McLaren-Jungs das sogar noch öfter passiert ist. Außen in die Mauer."

Frage: "Erwartest du dort Schwierigkeiten?"
Rosberg: "Es sollte okay sein. Ich erwarte keine Probleme."

Frage: "Bringt es die europäischen Rennen deiner Meinung nach in die Bredouille, dass sich Abu Dhabi hier so ins Zeug legt?"
Rosberg: "Man braucht nicht zwingend solche Anstrengungen für ein tolles Grand-Prix-Wochenende. Die meisten europäischen Strecken sind inzwischen okay. Die Formel 1 braucht die Europarennen. Die Formel 1 ist in Europa zu Hause, daher müssen wir unsere Basis dort behalten. Es ist aber auch schön, Rennen auf der ganzen Welt zu haben und die Formel 1 zu erweitern."