• 04.04.2009 17:45

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Rosberg: "Weiterentwicklung ist alles"

Nico Rosberg liefert die Erklärung für seine Serienbestzeiten in den Freien Trainings und schielt in Malaysia sogar auf das Podium

(Motorsport-Total.com) - Nach dem ermutigenden, aber was Topergebnisse angeht ergebnislosen Saisonauftakt in Australien glaubt Nico Rosberg, dass er an diesem Wochenende in Malaysia erstmals auf das Podium fahren kann. Dank der Rückversetzungen von Sebastian Vettel und Rubens Barrichello wird er morgen aus der zweiten Reihe in den Grand Prix starten.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg ist mit dem, was er bisher 2009 gesehen hat, mehr als zufrieden

"Das Podium ist möglich, denn Barrichello und Vettel sind ziemlich weit hinten. Wir sind sehr zuverlässig. Aber gegen Brawn und Toyota haben wir keine Chance", analysierte der Williams-Pilot nach dem Qualifying auf dem Sepang International Circuit. "In Q2 hätte ich 1:34.3 Minuten fahren können. Damit ist man hinter Brawn, Toyota und Red Bull. Auf Brawn fehlen uns aber noch sechs Zehntel." Die verliert der Williams-Toyota FW31 vor allem in langsamen Kurven.#w1#

Zu schwer eingeschätzt

Vor der Bekanntgabe der Fahrzeuggewichte sagte er noch: "Ich glaube, wir haben viel mehr Benzin an Bord. Die Runde war wirklich gut. Besonders mit viel Benzin fühlte sich das Auto richtig gut an." Nachher sah die Welt ein bisschen anders aus: Leichter als Rosberg sind nur Vettel, Adrian Sutil und Mark Webber. Gemeinsam mit Timo Glock und Webber wird der gebürtige Wiesbadener in der 19. Runde zum ersten Boxenstopp erwartet.

¿pbvin|512|1427||1pb¿Ein Regenrennen wünscht sich Rosberg nicht, denn wenn es in Malaysia regnet, dann richtig. Aber sollte es doch so kommen, dann würde ihm das kein Kopfzerbrechen bescheren: "Im Gegensatz zu Brawn haben wir auch schon Regenerfahrung mit diesem Auto. Wir wissen genau, was wir im Regen machen müssen. Das Setup ist aber kein Kompromiss - das konnte man sich im Qualifying nicht leisten", erläuterte er.

Nun gilt es für Williams vor allem, den Schwung der ersten beiden Wochenenden in die Saison mitzunehmen - eine Übung, in der man in den vergangenen Jahren kläglich versagt hat. Zumindest ein Faktor stimmt den 23-Jährigen aber schon mal zuversichtlich: "Wir scheinen von Strecke zu Strecke konstanter zu sein als früher. Daraus schließe ich, dass wir überall in etwa so stark sein werden wie hier. Das ist ein guter Saisonbeginn."

Für den Saisonverlauf optimistisch

"Weiterentwicklung ist dieses Jahr alles, da darf man sich keine Fehler erlauben", fuhr er fort. "Selbst zwischen Melbourne und hier haben einige Teams Updates gebracht. Wir holen im Moment das Beste aus dem Auto raus." Und: "Wenn ich die Zahlen aus der Fabrik sehe, mache ich mir da keine Sorgen. Ich glaube, wir können es hinbekommen, denn im Vorjahr haben wir auf aerodynamischer Seite viel gelernt."


Fotos: Nico Rosberg, Großer Preis von Malaysia, Samstag


Positiv war bisher, dass Rosberg in sechs Freien Trainings fünfmal Schnellster war - nur gestern Nachmittag musste er sich den Ferraris geschlagen geben. Doch was auf den ersten Blick den Eindruck erweckt, als würde er die Performance im Qualifying nicht mehr auf den Punkt bringen, hängt in Wahrheit mit der Williams-Philosophie zusammen, schon vor dem Qualifying mit wenig Benzin zu fahren, um nicht am Ende böse überrascht zu werden.

"Im Freien Training werden wir immer vorne sein, denn unsere Strategie zur Vorbereitung auf das Wochenende sieht vor, dass wir weniger Benzin fahren als alle anderen", so Rosberg. "BMW fährt am Freitag nie weniger als 60 Kilogramm, während wir meistens sehr leicht fahren. Das machen wir, weil es uns wichtig ist, Q2 zu überstehen - das geht für uns nicht so locker wie für Brawn und Toyota. Also üben wir das Qualifying."