Rosberg: "Weiß, dass meine Zeit kommen wird"
Auch wenn er vom ersten Sieg noch meilenweit entfernt ist, lässt sich Nico Rosberg nicht unterkriegen, weil er weiß, dass seine Zeit kommen wird
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn sich die Medien momentan auf Lewis Hamilton stürzen, ist ein anderer der jüngste Fahrer im Starterfeld: Nico Rosberg. Der Deutsche war 2005 genau wie Hamilton ein Jahr später gefeierter GP2-Champion, stieg aber nicht bei einem Topteam in die Formel 1 ein, sondern als Nummer zwei hinter Mark Webber bei Williams.

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Nico Rosberg macht sich über seine Zukunft in der Formel 1 keine Sorgen
Aufgrund der anderen Voraussetzungen kann Rosberg nicht so oft für Schlagzeilen sorgen wie Hamilton, dennoch gilt auch er als Supertalent und potenzieller Weltmeister. Im Moment freilich muss er sich in Geduld üben, denn sein Auto ist einfach nicht gut genug, um Rennen zu gewinnen. Diesbezüglich gibt sich der 21-Jährige auch keinen Illusionen hin, man sei "von der Topliga noch ein gutes Stück" entfernt, analysierte er im Interview mit der 'Welt'.#w1#
Wie schnell ist der FW29 in Kanada?
Was genau sind eure Schwachstellen, Nico? "Wir haben im Vergleich zu den Topteams noch Defizite bei den Kurvengeschwindigkeiten", entgegnete er. "Beim Motor liegen wie gleichauf. Das Problem ist, dass wir nicht gut genug in die Kurve reinkommen und sie logischerweise dann auch langsamer durchfahren." Der Circuit Gilles Villeneuve in Montréal sollte dem Williams-Toyota FW29 also liegen, denn dort gibt es viele lange Geraden, aber kaum schnelle Kurven.
Doch selbst wenn es für Rosberg und seinen Teamkollegen Alexander Wurz an diesem Wochenende optimal laufen sollte, werden sie nicht aus eigener Kraft auf das Podium fahren können - ein Umstand, mit dem Rosberg inzwischen leben kann: "Ich kenne die Situation und habe sie längst begriffen. Auch die Tatsache, dass manche Dinge eben länger brauchen und man Geduld haben muss. Ich weiß, dass meine Zeit kommen wird", gab er sich hoffnungsvoll.
Dass er sich schon in seiner zweiten vollen Saison in der Königsklasse des Motorsports befindet und noch immer nicht einmal am Podium angeklopft hat, bereitet dem Deutschen keine Kopfschmerzen: "Es gibt auch Fälle, wo ein Fahrer - zum Beispiel Mika Häkkinen -, der ein großes Talent war, sieben Jahre gebraucht hat, um einen Grand Prix zu gewinnen. Ich bin sicher: Wer gut genug ist und es wirklich verdient zu gewinnen, für den kommt die Zeit", zeigte er sich überzeugt.
Versteckter Seitenhieb gegen Webber
Anders würde Rosberg die Sache sehen, wenn er schon älter wäre - wie etwa sein vorjähriger Teamkollege, zu dem er kein besonders gutes Verhältnis hatte: "Wenn ich in der Position von Fahrern wie Mark Webber wäre, der schon lange dabei ist und ein bisschen auf der Stelle tritt, wäre das was anderes, da ist das schon ein bisschen schwieriger", erklärte er anhand eines Negativbeispiels, warum er sich momentan keine Sorgen um seine Zukunft macht.
Sorgen macht er sich übrigens auch nicht um seine Rennfahrerkollegen aus der Kartzeit, namentlich der bereits erwähnte Hamilton und Robert Kubica. Das Trio gilt als enorm viel versprechend und könnte laut Rosberg bald den Durchbruch schaffen: "Ich weiß, wie gut er ist", sagte Rosberg über Hamilton, "und auch, dass unsere Generation - dazu gehört auch Robert Kubica - extrem gut ist und neue Maßstäbe setzen wird."

