Rosberg nach Bahrain "ein bisschen enttäuscht"

Ein Punkt ist besser als nichts, aber Nico Rosberg ist nach Platz acht in Bahrain etwas enttäuscht und lässt das Rennen Revue passieren

(Motorsport-Total.com) - Von "gemischten Gefühlen" sprach Nico Rosberg nach dem Grand Prix von Bahrain: Zwar sammelte er als Achter einen WM-Punkt, aber nach der drittbesten Zeit am Freitag und der Bestzeit am Samstagvormittag mit wenig Benzin und frischen Reifen hatte sich der Deutsche insgeheim doch ein wenig mehr erwartet.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Den Alonso/Hamilton-Puffer hatte Nico Rosberg in Bahrain nur zu Beginn

Im Qualifying wurde er Achter, 21 Tausendstelsekunden hinter Jarno Trulli, der mit dem Toyota einen um drei Runden längeren ersten Stint fahren konnte. Drei Runden fressen in Bahrain gut sieben Kilogramm Benzin, und zehn Kilogramm Benzin an Bord, so hört man von den Ingenieuren, kosten gut drei Zehntelsekunden pro Runde. Das heißt im Umkehrschluss, dass der Williams-Toyota am vergangenen Wochenende um knapp drei Zehntelsekunden langsamer war als der Werks-Toyota.#w1#

Webber mit strategischem Vorteil

"Meine Longrunpace war ähnlich wie die von Jarno." Nico Rosberg

Im Rennen wäre Platz sechs möglich gewesen, denn "meine Longrunpace war ähnlich wie die von Jarno, aber meine Chancen, ihn zu schlagen, wurden ruiniert, als Lewis Hamilton und Fernando Alonso in der zweiten Runde hinter mir kollidierten. Dadurch kam Mark Webber nach vorne, der sich nicht für die Top 10 qualifiziert hatte und beliebig auftanken konnte, und somit kam er beim ersten Boxenstopp wegen des längeren Stints an mir vorbei", analysierte Rosberg.

Auch vom Setup her spielte am Sonntag nicht viel in seine Hände: "Die Performance meines FW30 wurde durch den starken Wind auf der Gegengeraden beeinträchtigt. Wir hatten unsere Getriebeübersetzung schon am Freitag eingestellt, als der Wind noch weniger stark war. Dadurch stieß ich im Rennen jedes Mal an den Drehzahlbegrenzer, wenn ich im Windschatten eines anderen Autos fuhr", so der 22-Jährige, der den viertschlechtesten Topspeed hatte. Defizit: 11,1 km/h.

Malaysia war ein einmaliger Ausrutscher

"Es war eine Erleichterung, nach Malaysia wieder ins Top-10-Qualifying gekommen zu sein" Nico Rosberg

"Trotz all dieser kleinen Probleme war es eine Erleichterung für jeden bei Williams, nach der Enttäuschung in Malaysia vor zwei Wochen wieder ins Top-10-Qualifying gekommen zu sein", fuhr Rosberg fort. Und er stellte erfreut fest: "Ich bin als einziger Fahrer in der vorderen Hälfte der Startaufstellung mit den harten Reifen losgefahren, aber ich konnte die Pace der anderen Autos im ersten Stint einigermaßen mitgehen."

Fazit nach dem dritten Saisonlauf 2008: "Ich habe nach dem Bahrain-Grand-Prix gemischte Gefühle", gab der Deutsche zu Protokoll. "Einerseits war es gut, als Achter ins Ziel zu kommen und einen Punkt für die Weltmeisterschaft zu sammeln, aber ich kann mich nicht dagegen wehren, auch ein bisschen Enttäuschung zu verspüren, denn es wäre mehr drin gewesen." Unter optimalen Umständen der sechste Platz, wie Rosberg glaubt.