• 29.09.2015 13:52

  • von Dieter Rencken & Ryk Fechner

Rosberg-Motor: Folgt bald eine Rückversetzung?

Hat der Motorschaden am Mercedes von Nico Rosberg beim Formel-1-Grand-Prix von Italien womöglich weitreichendere Folgen für die WM?

(Motorsport-Total.com) - Mathematisch ist der Fahrerweltmeister-Titel in der Formel-1-Saison 2015 noch offen. Doch realistisch betrachtet scheinen die Messen im Kampf um die WM-Krone bereits gesungen. Nicht nur, da Nico Rosberg nicht wie im Vorjahr seltener in der Lage dazu scheint, Schwächen Hamiltons auszunutzen, sondern auch, da der Wiesbadener auf der technischen Seite mit vergleichsweise stumpfen Waffen kämpft.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Sein Ausfallmotor von Monza bereitet Nico Rosberg weiterhin Sorgen Zoom

Der Motorschaden kurz vor Rennende beim Grand Prix von Monza könnte sich noch auf ein weiteres Rennen der laufenden Saison auswirken, denn Rosberg ist bereits mit dem vierten von vier erlaubten Verbrennungsmotoren unterwegs.

Dabei gelang es Mercedes, den Antriebsstrang wieder einsatzfähig zu bekommen. "Es war Wasser im Motor und das sollte da nicht sein, sondern nur Öl und Treibstoff. Daher ist das nicht leicht, so was zu entscheiden. Es hat wirklich gut funktioniert, doch es ist unmöglich, das Risiko abzuschätzen", berichtet Rosberg, dass der reparierte Motor sich bisher nicht wieder im Renneinsatz befand.

Nicht ausnahmslos Mercedes mit "weißer Motorenweste"

Aussortiert ist beim Monza-Motor ergo noch nicht alles. "Lasst uns schauen, was wir uns einfallen lassen. Ich bin mir sicher, dass wir uns damit in unter der Woche beschäftigen werden. Das ist sehr wichtig für mich, da es auf meine restliche Saison Auswirkungen haben wird", verrät der 30-Jährige, der in der Fahrerwertung vor dem Grand Prix von Russland in Sotschi 48 Punkte und damit gut zwei Rennsiege hinter seinem schärfsten Rivalen Hamilton liegt.

Neben einer möglichen Gridstrafe für das Verwenden eines vierten Verbrennungsmotors ist es also fraglich, ob Rosberg allein schon deswegen mit gebremstem Schaum unterwegs ist, um jene Strafe zu verhindern. Dennoch glauben Experten, so zum Beispiel Ex-Weltmeister Nigel Mansell, dass Mercedes den Deutschen teamintern selten benachteiligt.


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Teamkollege Hamilton war in Suzuka weiterhin mit dem dritten Antriebsstrang unterwegs, was im übrigen nicht ausschließlich auf Mercedes-befeuerte Fahrer zutraf. Neben ihm waren auch die Williams-Fahrer Felipe Massa und Valtteri Bottas, Force-India-Pilot Sergio Perez, beide Lotus-Piloten sowie beide Sauber "im Soll", wenn es um die Ausschöpfung des möglichen Motorenkontingents für 2015 geht.

An Verbrennungsmotoren, MGU-Hs, MGU-Ks, Energiespeichern, Turboladern sowie Elektronischen Komponenten benutzten all diese Piloten bisher nur drei der maximal vier erlaubten Einheiten pro Saison. "Spitzenwerte" bei der Benutzung von Verbrennungsmotoren erreichten im Übrigen die beiden McLaren-Honda von Fernando Alonso und Jenson Button: Sie brauchten bisher neun Komponenten und wurden in der Startaufstellung entsprechend oft zurückversetzt.