Rosberg Freitagsschnellster in Bahrain

Nico Rosberg sicherte sich in Bahrain die nächste Freitagsbestzeit - Die großen Drei der vergangenen Jahre nicht in den Top 10 vertreten

(Motorsport-Total.com) - Trainingsweltmeister Nico Rosberg machte seinem diesjährigen Ruf heute wieder einmal alle Ehre und sicherte sich die Bestzeit in der zweiten Session zum Grand Prix von Bahrain. Der Williams-Toyota-Pilot meisterte die 5,412 Kilometer lange Strecke in der Sakhir-Wüste im schnellsten seiner 36 Versuche in 1:33.339 Minuten.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Wieder einmal Trainingsbestzeit an einem Freitag: Williams-Pilot Nico Rosberg

Rosberg schob sich mit weichen Reifen und relativ wenig Benzin an die Spitze des Klassements, doch auch wenn er nicht als Topfavorit auf den Sieg gilt, zeigte sich der Deutsche im Anschluss an die Session optimistisch: "Ich kann diese Bestzeit nur mit anderen Wochenenden vergleichen - und da muss ich sagen, dass wir weiter vorne sind als sonst." Genauer gesagt hatte er 0,191 Sekunden Vorsprung auf Fernando Alonso (25 Runden) im Renault.#w1#

Toyota mit Testdaten recht konkurrenzfähig

Doch weil Alonso über weite Strecken am Ende des Feldes herumkrebste, darf man davon ausgehen, dass Jarno Trulli (3./Toyota/+ 0,277/37 Runden) benzinbereinigt Rosbergs erster direkter Gegner war. Trulli setzte seine Bestmarke schon sehr früh in der Session, genau wie auch Teamkollege Timo Glock (8./+ 0,425/37 Runden). Möglicherweise halfen den Toyota-Piloten heute die Testkilometer, die sie im Februar in Bahrain zurückgelegt haben.

Diese Theorie ist allerdings insofern höchstens bedingt gültig, als Ferrari und das BMW Sauber F1 Team, die ebenfalls beim Bahrain-Test waren, weit abgeschlagen blieben und nicht ein einziges Auto in die Top 10 brachten. Für Ferrari blieben die Positionen 16 (Felipe Massa/+ 1,225/34 Runden) und 18 (Kimi Räikkönen/+ 1,331/28 Runden), während Nick Heidfeld (+ 1,451/33 Runden) gar nur 20. und Letzter wurde.

Positive Signale machte dagegen Norbert Haug aus: "Das sah gar nicht so schlecht aus", freute sich der Mercedes-Sportchef. Lewis Hamilton (30 Runden), heute Morgen sogar Schnellster, belegte am Nachmittag den soliden elften Rang und hatte nur 0,655 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Heikki Kovalainens 19. Platz mit 1,425 Sekunden Rückstand nach 35 Runden müsse man hingegen laut Haug nicht überbewerten.


Fotos: Großer Preis von Bahrain, Freitag


Button freitags stets zurückhaltend

WM-Leader Jenson Button (+ 0,355/35 Runden), der als klarer Favorit gilt, belegte im Brawn-Mercedes nur den sechsten Platz, war aber immerhin schneller als sein Stallgefährte Rubens Barrichello (9./+ 0,546/30 Runden). Allerdings wurde man beim Beobachten den Eindruck nicht los, dass die beiden auf Anweisung von Ross Brawn wieder einmal gemauert haben und ihre wahre Stärke erst morgen aufzeigen werden.

Neben Sebastian Vettel (4./Red-Bull-Renault/+ 0,322/29 Runden) war die große Überraschung aus deutscher Sicht Adrian Sutil (7./+ 0,424/30 Runden): Der Force-India-Mercedes-Pilot führte mit 315 km/h nicht nur die Topspeedwertung mit drei km/h Vorsprung (!) an, sondern er mischte auch konstant an der Weltspitze mit und wurde schlussendlich Siebenter. Das Geheimnis könnte der neue Diffusor sein, der ihm und Giancarlo Fisichella (12./+ 0,686/23 Runden) erstmals zur Verfügung steht.

Kaum Probleme mit den Reifen

Was die Bedingungen angeht, so machte die Hitze von bis zu 37 Grad den Fahrern zu schaffen. Allerdings war der Wind weniger stark als erwartet, sodass recht gute Asphaltverhältnisse herrschten. Dementsprechend funktionierten auch die Bridgestone-Slicks in etwa wie erwartet. Auffällig: Wie schon zuletzt war selbst mit den weichen Reifen die zweite schnelle Runde mit einem frischen Satz oftmals besser als die erste.

Adrian Sutil

Adrian Sutil war die große Überraschung des Freien Trainings in Bahrain Zoom

Allzu viel Bedeutung sollte man dem Ergebnis des zweiten Freien Trainings nicht beimessen, denn die von den Teams gefahrenen Benzinmengen dürften sehr stark streuen. Fest steht aber, dass Brawn und Red Bull wieder vorne mitmischen, dass auch Toyota gut gerüstet ist, während die etablierten Toprennställe Ferrari, McLaren-Mercedes und das BMW Sauber F1 Team derzeit noch nicht den Schlüssel gefunden haben.