• 02.07.2010 10:34

  • von Stefan Ziegler

Rosberg: Mercedes ist noch in der Findungsphase

Silberpfeil-Pilot Nico Rosberg sieht viele positive Ansätze beim Mercedes-Team und will die Entwicklung für 2010 keineswegs vorzeitig einstellen

(Motorsport-Total.com) - Zur Halbzeit der aktuellen Formel-1-Saison ist der neue Mercedes-Rennstall noch weit davon entfernt, aus eigener Kraft zum Sieg zu fahren. Aus diesem Grund werden in regelmäßigem Abstand Stimmen laut, die Teamchef Ross Brawn ein Umdenken auf das kommende Rennjahr 2011 nahelegen. Stammfahrer Nico Rosberg würde einen solchen Ansatz allerdings "auf keinen Fall" gutheißen.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg ist nicht dafür, die aktuelle Saison zugunsten von 2011 zu opfern

Dies bestätigt der Deutsche im Gespräch mit 'Auto Bild motorsport' (jetzt abonnieren!): "Wir haben noch viele Entwicklungsmöglichkeiten", meint Rosberg. "Wenn wir diese Schritte vollständig durchgezogen haben, müssen wir schauen: Bringt es jetzt noch etwas, weiter zu entwickeln, oder sollten wir uns aufs nächste Jahr konzentrieren? Der Zeitpunkt, das zu entscheiden, ist aber noch weit weg", so der 25-Jährige.#w1#

Außerdem sei die Lage in der Gesamtwertung noch nicht so hoffnungslos, dass man zwangsweise an die neue Saison denken müsse. Rosberg: "Wenn Lewis Hamilton einmal ausfällt und ich gewinne, bin ich wieder dran." Bei 52 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer der Formel 1 würde ein Sieg aber freilich nicht ausreichen, um die komplette WM-Lücke auf den McLaren-Piloten zu schließen.

Darüber hinaus muss der Youngster gestehen, dass Mercedes noch in der Findungsphase ist. Das Team sei in dieser Form erst wenige Monate alt und habe dementsprechend noch einige Defizite, erläutert Rosberg. "Auch von der Manpower her haben wir noch Nachteile. Immerhin sind wir das einzige Topteam, das jetzt schon die geringere Anzahl Mitarbeiter hat, wie sie ab 2011 vorgeschrieben ist."¿pbvin|512|2868|inside|0|1pb¿

Ab der neuen Saison dürfen die Rennställe der Formel 1 nur noch 400 Angestellte beschäftigen - und eben diese Größe hat das Mercedes-Team bereits in diesem Jahr umgesetzt - allerdings nicht ohne dabei auf verschiedene Probleme zu treffen: "Am Anfang haben wir das besonders gemerkt, wenn es darum ging, schnell Teile zu entwickeln und zu produzieren. Aber das haben wir jetzt hinter uns."

"Und für nächstes Jahr ist es ein Vorteil, weil wir die Arbeitsabläufe mit abgerüsteter Mitarbeiterzahl nun kennen", sagt Rosberg. Ein weiterer Pluspunkt aus der Sicht des Deutschen ist Teamchef Brawn: "Er kann das Beste aus Menschen rausholen und ihnen ein Umfeld schaffen, in dem sie Topleistungen bringen können. Manchmal denke ich: Schon clever, wie er mich gerade wieder motiviert hat."