Rosberg: Mercedes-Erfolge dauern länger als erwartet

Nico Rosberg hätte Ende 2009 nicht gedacht, dass der Weg mit Mercedes so steinig werden würde, trotzdem würde er sich im Nachhinein nicht anders entscheiden

(Motorsport-Total.com) - Als Nico Rosberg Ende 2009 das Williams-Team verließ und zum damaligen Weltmeister-Rennstall Mercedes (Brawn) wechselte, ging er insgeheim davon aus, von Anfang an um Siege mitzufahren. Doch der erste Sieg gelang ihm in Schanghai 2012, und erst dieses Jahr ist der Silberpfeil konstant eines der besten Autos im Feld - wenn auch immer noch chancenlos gegen Sebastian Vettel im Red Bull.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg ist immer noch froh, dass er sich für Mercedes entschieden hat Zoom

Dass er sich nach Williams schnelleren Erfolg erwartet hatte, bestreitet Rosberg nicht: "Klar. Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert, bis wir realistisch die Chance haben, konstant um Siege mitzufahren. Aber da bin ich nicht der Einzige. Sogar Ross (Brawn, Teamchef; Anm. d. Red.) mit seiner ganzen Erfahrung hat anfangs auch gedacht, dass wir die Möglichkeit haben, um Siege zu fahren. Dem war aber nicht so. Das war also nicht nur ich, der sich da vertan hat."

Rosberg stand während seiner Williams-Jahre auch bei McLaren hoch im Kurs und wäre dort wohl, zumindest bis vergangene Saison, besser bedient gewesen als bei Mercedes. Trotzdem würde er sich im Nachhinein betrachtet nicht anders entscheiden, wenn er noch einmal ins Jahr 2009 zurückreisen könnte: "Da möchte ich nicht zurückdenken. Ich bin zufrieden mit dem Verlauf und stolz, Mercedes-Fahrer zu sein. Ich bin ja von Anfang an dabei, ein großer Teil dieses Wegs, den wir eingeschlagen haben. Das ist schön."

Verbessert habe sich Mercedes seit 2010 in "so vielen Bereichen, die kann ich gar nicht auflisten! Personalseitig: Wir haben so viel mehr Kompetenz im Team jetzt, neue Leute, die dazugekommen sind. Die ganze Führungsebene ist jetzt anders, außer Ross - ob jetzt im Windkanal, Paddy (Lowe) oder Aldo (Costa; Anm. d. Red.). Ich will jetzt keine Namen nennen, aber das geht ins Unendliche. Wir stehen als ein komplett anderes Team da als vor vier Jahren."

"Unglaublich, wie sehr wir uns verändert haben - und auch verändern mussten", so Rosberg. "Das ist fast erschreckend, denn anfangs dachten wir schon, dass wir gewinnen können, so wie wir dastehen. Dass wir uns dann doch so sehr ändern mussten..."