• 24.08.2006 16:29

  • von Inga Stracke

Rosberg: "Können hier wieder besser aussehen"

Der Williams-Pilot möchte die Pechsträhne in der Türkei beenden und erwartet einen spannenden Kampf um die WM-Krone der Saison 2006

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Die Strecke in der Türkei kennst du schon aus der GP2, wie spannend ist es, mit der Formel 1 hier zu fahren?"
Nico Rosberg: "Es ist hier in der Türkei sicher wieder eine super Strecke. Schon im letzten Jahr hat es hier sehr viel Spaß gemacht, obwohl es für mich nicht sehr gut gelaufen ist, weil in Führung liegend ist mir das Auto kaputt gegangen. Es ist wieder eine Strecke von Herman Tilke und wirklich sehr, sehr schön zum Fahren, macht sehr viel Spaß. Besonders diese vierfache Vollgas-Links wird im Formel 1 sicher wahnsinnig sein. Ich freu mich drauf."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg erwartet in der Türkei ein gutes Rennen für Williams-Cosworth

Frage: "Im Vorjahr hatten einige in Kurve acht viele Probleme. Wie kann man das als junger Fahrer in den Griff kriegen?"
Rosberg: "Ich glaube, es ist einfach eine Kurve, an die man sich gewöhnen muss. Letztes Jahr war ich da sehr stark im GP2, deswegen sehe ich da weniger Probleme. Man muss sich halt vom Hals her sehr gut vorbereiten, und das habe ich getan."#w1#

Frage: "Vielleicht noch eine Frage zur abgelaufenen Pause: Wie hast du die verlebt?"
Rosberg: "Es war sehr schön, ich bin nach Ibiza geflogen. Da ist eine kleine Insel nebenan, die heißt Formentera, da war ich zwei Wochen bei Freunden von mir. Es war sehr, sehr schön, viel Erholung und Strand."

Frage: "Wie wichtig ist es, einmal durchatmen zu können, gerade, wenn man unter einem solchen Dauerstress steht wie in der Formel 1?
Rosberg: "Ja, das ist manchmal schon sehr wichtig, dass man eine Pause hat und auf andere Gedanken kommen kann. Deswegen war es auch sehr schön. Ich habe sogar gegen Giancarlo Fisichella Fußball gespielt auf der kleinen Insel, der war zufällig auch da. Also er und seine Freundin und ich und meine Freundin. Das hat super Spaß gemacht."

Rosberg freut sich über viele deutsche Fahrer

Frage: "Sebastian Vettel fährt als dritter Fahrer jetzt im BMW Sauber F1 Team. Der hat eine ähnliche Karriere wie du hinter sich. Formel BMW, jetzt Formel 3 Euroserie und dann Formel 1. Die deutschen Fahrer überströmen die Formel 1, jetzt sind es sieben insgesamt. Was hältst du davon?"
Rosberg: "Sieben schon? Ich find's super, ich mein, das ist immer noch der Effekt vom Michael (Schumacher; Anm. d. Red.), dass dieser deutsche Formel-1-Boom immer noch da ist. Es ist schön zu sehen, wie einer nach dem anderen hierher kommt, auch der Sebastian. Er hat es sicher verdient, hierhin zu kommen, denn er ist ein sehr guter Fahrer. Ich kenn ihn auch von der Vergangenheit."

Frage: "Kannst du kurz erklären, was es mit dieser Dämpfersituation auf sich hat? Was genau wurde jetzt verboten und warum?"
Rosberg: "Oh, da wird's jetzt schwierig. Also ich glaube, dass der Dämpfer ein Stück Gewicht hat, das nicht direkt mit dem Auto fixiert ist, sondern nur über Federn befestigt ist. In der Regel steht drin, dass alles, was Gewicht hat, fest am Auto sein muss - irgendwie so. Deswegen ist da ein Diskussionsthema. Ich glaube, für Renault ist das jetzt kein guter Ausgang, denn das hat denen schon viel gebracht. Das macht die WM wohl noch offener jetzt, glaube ich. Es wird spannend."

Frage: "Wie aufregend war für dich das Rennen in Budapest, gerade im Hinblick auf die Situationen von Michael und (Fernando) Alonso?"
Rosberg: "Ich hab es danach noch einmal im Fernseher gesehen und es war schon ein super Rennen für die Zuschauer, das ist natürlich schön, weil so muss es sein. Auch von den beiden her war es sicherlich sehr spannend, aber auch unglücklich. Erst bekommt jeder von beiden eine Strafe, dann haben sie die Chance, weit nach vorn zu kommen und beide schaffen es dann nicht."

Kein WM-Tipp

Frage: "Wer wird Weltmeister?"
Rosberg: "Ich leider nicht dieses Jahr, ich bin schon ein paar Punkte zu weit hinten. Ich glaub, mathematisch geht sich das nicht mehr aus. Aber vielleicht dann in naher Zukunft."

Frage: "Im Ernst: Michael oder Fernando?"
Rosberg: "Ich weiß es nicht. Jetzt mit dieser Dämpfersache sieht es für Michael sicher besser aus. Ich weiß nicht, wie gut, aber es wird schwierig sein. Da kommt es jetzt darauf an, wer etwas mehr Glück hat."

Frage: "Glaubst, dass das Missgeschick von Michael Schumacher in Ungarn ihm die Weltmeisterschaft kosten könnte?"
Rosberg: "Jeder verlorene Punkt kann letztendlich immer der wichtige sein."

Rosberg hofft auf ein gutes Wochenende

Frage: "Wie wird dein Wochenende?"
Rosberg: "Wir haben zuletzt einige Schritte nach vorne gemacht und ich denke, dass wir hier wieder gute Chancen haben, in die Top-Ten reinzukommen."

Frage: "Geografisch sind wir hier in Asien. Wie groß ist die Chance, dass die Pechsträhne von Williams in Europa geblieben ist?"
Rosberg: "Die Hoffnung ist sehr groß, weil in letzter Zeit haben wir uns sicherlich verbessert, hatten leider aber nicht viel Glück. Ich glaube aber schon, dass wir hier wieder besser aussehen können."

Frage: "Durch die Testsperre war keiner auf der Strecke, man weiß nicht genau, wo man steht. Oder hat man sich im Werk verbessert und möchte jetzt unbedingt auf die Strecke?"
Rosberg: "Ja, auf jeden Fall. Ich freu mich auf morgen, denn die Strecke ist sehr, sehr schön. Mal sehen, wie es dann aussieht."

Frage: "Was hier fehlt, ist der Erfahrungsnachteil. Die Formel 1 ist hier nur einmal gefahren und du warst hier im Vorjahr auch mit der GP2 hier. Ist das in sofern auch ein besonders Rennen, weil du weißt, dass du mit den gleichen Waffen kämpfst?"
Rosberg: "Ja, aber letztlich ist es mit der Formel 1 immer wieder anders als in der GP2, das habe ich ja immer wieder gesagt. Das ist aber nicht das große Problem, es gibt morgen genügend Runden, um sich daran zu gewöhnen. Es wird sicher auch spannend sein in der Kurve acht, mal sehen, wie das mit einem Formel-1-Wagen ist. Da wirken sicher viele G-Kräfte auf den Körper."

Frage: "Wie bereitet man sich darauf vor, wenn man weiß, dass es so eine besondere Kurve gibt? Tastet man sich da vor? Man gibt ja sicher nicht von Anfang an Vollgas."
Rosberg: "Warum nicht? (lacht; Anm. d. Red.) Ich kenne die Kurve vom letzten Jahr. Das ist jetzt nicht stark anders wie andere Kurven. Man muss sich da eben rantasten, wie das mit einem Formel 1 ist. Dann wird das schon gehen."