• 13.09.2008 18:57

  • von Dieter Rencken

Rosberg: "Im Regen gehören wir zu den Schnellsten"

Der Williams-Pilot im Mediengespräch über das Qualifying, die Bedingungen auf der Strecke und die Chancen im Rennen - sei es trocken oder nass

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Das war bestimmt eines der kuriosesten und am Ende auch schwierigsten Qualifyings der Saison. Ich nehme jedoch an, dass du mit deinem Ergebnis und dem Startplatz für morgen zufrieden bist, oder?"
Nico Rosberg: "Ich weiß nicht, ob es kurios war, denn es hat ja eigentlich recht konstant geregnet. Natürlich hat das schon ein wenig zu- und abgenommen, worunter besonders zwei Fahrer gelitten haben, Hamilton und Räikkönen glaube ich. Wenn man also davor seine Zeit nicht gefahren hatte, dann hatte man ein Problem. Uns zwar ziemlich klar, dass es mehr regnen würde. Aus diesem Grund stellten wir sicher, dass wir zu Beginn auf die Strecke gehen."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg rechnet sich im Rennen einiges aus

"Aber ansonsten würde ich eigentlich sagen, dass es ein gutes Qualifying war. Ich war mit meinem Auto im Regen bei den Schnellsten die ganze Zeit über dabei. Es lief super und es war ein tolles Gefühl, mal ganz schnell zu sein. Ich habe mich auch die ganze Zeit über sehr wohl gefühlt."#w1#

"Wir haben eine andere Strategie als die vor uns." Nico Rosberg

"Regen ist sowieso schon immer meine Spezialität gewesen. Mit meinem fünften Platz bin ich ganz zufrieden, denn wir haben eine andere Strategie als die vor uns. Von daher habe ich sehr viel Sprit an Bord, und das ist für morgen die schnellere Strategie."

Frage: "Wie schwierig war es, für heute das richtige Setup für das Auto zu finden, denn ihr macht es ja nicht nur für heute sondern auch für morgen?"
Rosberg: "Ja, das ist natürlich schon schwierig. Man muss natürlich einen Kompromiss eingehen. Dabei geht es vor allem um Abtrieb. Im Regen braucht man mehr Abtrieb, für trockene Bedingungen benötigt man weniger Abtrieb. Da haben wir den mittleren Weg genommen."

Frage: "Wieso funktioniert das Auto plötzlich so gut?"
Rosberg: "Der Fahrer macht den Unterschied, wenn es nass ist! Von daher sind wir jetzt auf einmal auf der Strecke die Schnellsten, mehr oder weniger. Nein, das war jetzt natürlich nur ein Scherz. Ich glaube, dass unser Auto im Regen ganz gut funktioniert."

"Regen war schon immer meine Spezialität, das habe ich schon immer sehr gemocht. Ich bin auch sehr glücklich, denn in der Formel 1 war dies bisher nie sehr eindeutig. Aber heute konnte ich unter den konstanten Bedingungen zeigen, dass ich im Regen wirklich sehr konstant bin. Aber unser Auto muss auch sehr gut liegen, ansonsten könnte ich nicht so gut dabei sein. Deswegen bin ich sehr zufrieden."

"Die Strecke kommt und auf jeden Fall besser entgegen." Nico Rosberg

Frage: "Aber die Strecke passt ja generell besser zu eurem Auto als zum Beispiel Spa?"
Rosberg: "Die Strecke kommt und auf jeden Fall besser entgegen. Wir haben hier natürlich auch ein komplett anderes Aerodynamik-Paket. Im Trockenen wären wir vielleicht in die Top 10 gekommen, aber es wäre sicherlich sehr schwierig geworden."

Frage: "Was sagst du zu Vettel?"
Rosberg: "Man muss natürlich bedenken, dass er viel weniger Benzin an Bord hat als ich und auf einer anderen Strategie ist. Sonst hätte ich da auch noch ein Wörtchen um die Pole mitgeredet, wenn wir auf derselben Strategie gewesen wären. Schließlich waren wir bis dahin immer gleichauf."

Frage: "Auf was hoffst du für morgen?"
Rosberg: "Mir ist es eigentlich egal, muss ich sagen. Regen wäre für uns gut, solange es nicht zu viel regnet. Denn ansonsten ist es schwierig und auch zu gefährlich. Aber auch trocken wäre in Ordnung."

"Man muss schon schauen, dass man den Abstand nach vorne richtig hinbekommt, ansonsten sieht man gar nichts." Nico Rosberg

Frage: "Wie waren die Sichtverhältnisse?"
Rosberg: "Man sieht sehr wenig. Man muss schon schauen, dass man den Abstand nach vorne richtig hinbekommt, ansonsten sieht man gar nichts."

Frage: "Ist es möglich, unter solchen Bedingungen ein Rennen zu fahren?"
Rosberg: "Wenn so viel Wasser steht wie auf manchen Stellen auf der Strecke, wenn man hinter dem Safety Car startet, dann möglicherweise. Aber ansonsten ist das zu viel Wasser. In der 'Ascari' steht mitten in der Kurve Wasser, dort hat man Aquaplaning, was natürlich nicht gut ist."

"Im Nassen sind wir eines der schnellsten Autos." Nico Rosberg

Frage: "Was rechnest du dir aus, wenn es morgen nass ist?"
Rosberg: "Auf jeden Fall eine Menge Punkte, denn im Nassen sind wir eines der schnellsten Autos. Da könnten wir morgen wirklich ein gutes Resultat einfahren. Da ist richtig gut was möglich. Von der Strategie her könnte es sehr weit nach vorn gehen."

Frage: "Und wenn es trocken bleibt?"
Rosberg: "Dann ist es natürlich ein bisschen schwierig, dann müssen einmal schauen, wie Hamilton und Räikkönen nach vorn kommen. Von der Strategie her sind wir da vorne sicherlich am stärksten aufgestellt. Im Trockenen haben wir sicherlich nicht ganz so gute Chancen. Aber auch im Trockenen sollten ein paar Punkte möglich sein."

Frage: "Der Regen hat auch Fahrer vor dich gespült, die dort normalerweise nicht zu finden sind. Erleichtert es dir morgen den Tag, wenn da nicht die Ferrari und McLaren-Mercedes stehen?"
Rosberg: "Nein, denn ich muss die ja trotzdem schlagen, die vor mir stehen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Massa, Hamilton und Räikkönen schnell nach vorne kommen. Da muss ich schon aufpassen."

Frage: "Womit wärst du morgen zufrieden?"
Rosberg: "Punkte wären schon super. Es kann immer noch alles passieren morgen. Also Punkte wären super, aber vielleicht werden es ja auch noch ein paar mehr Punkte."

Frage: "Hast du einen Unterschied zwischen den verschiedenen Reifen-Sätzen gespürt?"
Rosberg: "Die Reifen waren recht konstant. Im dritten Qualifying-Durchgang hatte ich keine Neuen mehr. Aber das war kein großes Problem."