Rosberg: "Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern"
Nico Rosberg im Interview über die Zeit nach Suzuka, die Erwartungen an das Wochenende und den bevorstehenden Rücktritt Schumachers
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Was hast du nach dem Rennen in Japan gemacht?"
Nico Rosberg: "Zunächst bin ich nach Bangkok geflogen und habe dort meine eigene 'Oris'-Uhr präsentiert. Von dort bin ich nach Rio de Janeiro geflogen, um mich an den Zeitunterschied zu gewöhnen. Denn von Japan zu Brasilien ist schon ein ganz schöner Unterschied, das ist praktisch das Gegenteil. Da ist man nachts wach und tagsüber am schlafen."

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Nico Rosberg wagte sich trotz Höheangst ans Klettern
"Ich bin dort gesurft, was leider nicht funktionierte, weil die Wellen an diesem Tag nicht gut waren. Ich bin auch geklettert, was mir Spaß gemacht hat, obwohl ich Höhenangst habe. Als ich das erste Mal von oben nach unten geschaut habe, habe ich gedacht, dass dies vielleicht doch nicht mein Ding ist. Das war es eigentlich, ich habe viel trainiert und bin jetzt hier."#w1#
Frage: "Da war es aber wohl ein wenig wärmer als jetzt hier in Sao Paulo, oder?"
Rosberg: "Ja, aber nicht sehr viel. Am letzten Tag hat es auch geregnet und es war recht kühl."
Frage: "Hast du dir die Strecke schon angeschaut?"
Rosberg: "Ja, sie sieht super aus. Ich kann mehr dazu sagen, wenn ich auf ihr gefahren bin."
Frage: "Aber es ist dort draußen ganz schön uneben, oder?"
Rosberg: "Das sieht man nicht, wenn man auf ihr läuft. Aber ich habe es gehört, ja. Mal sehen."
Frage: "Was erwartest du dir an diesem letzten Wochenende der Saison? Ich weiß, dass bei euch schon im Hinblick auf das kommende Jahr gearbeitet wird und in den vergangenen Wochen und Monaten am aktuellen Auto nicht mehr viel gearbeitet wurde."
Rosberg: "Das stimmt glaube ich nicht. Wir haben mit diesem Auto schon noch ganz schön viel Druck gemacht. Man darf in der Formel 1 nie sagen, okay, wir lassen das. Es ist ja auch so, dass man etwas vom diesjährigen Auto mit zum Auto für das kommende Jahr mitnimmt. Es wäre also ein Fehler, nachzulassen."
"Wir haben schon versucht, uns nach vorne zu arbeiten. Der Fortschritt hat sich meiner Meinung nach auch gezeigt, denn wir waren in Suzuka zum ersten Mal wieder in den Top 10. Und das in der Qualifikation recht deutlich, mit einer halben Sekunde. Es hat sich schon gezeigt, dass wir Fortschritte gemacht haben."
Frage: "Was erwartest du an diesem Wochenende?"
Rosberg: "Erstens kommt es auf das Wetter darauf an. Denn wenn es wechselhafte Bedingungen gibt, dann dürfte es für Bridgestone wohl wieder schwieriger werden. Ich hoffe wie immer, dass wir einige Punkte mitnehmen können. Das wäre auch für mich wichtig, denn es ist schon wieder eine ganze Weile her. Ich kann mich schon fast nicht mehr daran erinnern."
Frage: "Michael Schumacher bestreitet hier sein letztes Rennen. Was hat Michael Schumacher für dich bedeutet, was glaubst du, hat er der Formel 1 bedeutet?"
Rosberg: "Er ist der erfolgreichste Fahrer der Formel 1 aller Zeiten. Das ist schon nicht schlecht. Deshalb bedeutet er für die Formel 1 schon eine Menge, denn er hat sie nun 15 Jahre lang angeführt. Das ist schon eine lange Zeit."
"Das ist für die Formel 1 schon einen Verlust, aber eher in Deutschland, denn international wird sich die Lücke meiner Meinung nach schnell wieder füllen. Ferrari bleibt als Marke erhalten, sie sind auch sehr populär. Ich glaube auch, dass sich der Kimi sehr schnell einleben wird. Aber in Deutschland wird das Interesse sicherlich zurückgehen."
Frage: "Lastet deshalb im kommenden Jahr auch ein wenig Druck auf deinen Schultern?"
Rosberg: "Nein, das glaube ich nicht, überhaupt nicht. Es ist natürlich wichtig, dass bald wieder einmal ein Deutscher ganz oben steht und ich gebe alles, dass ich derjenige sein werde, damit das Interesse in Deutschland wieder wächst."

