• 11.03.2006 22:18

  • von Fabian Hust

Rosberg: "Ich bin sehr pessimistisch, was schrecklich ist"

Williams-Pilot Nico Rosberg gibt wenige Stunden vor seinem Renndebüt in der Formel 1 einen Einblick in seine Persönlichkeit

(Motorsport-Total.com) - Am Sonntag hat Nico Rosberg seinen großen Tag, wenn er in Bahrain sein erstes Rennen in der Formel 1 bestreiten wird. Nach über 7.000 Testkilometern in diesem Winter fühlt sich der erst 20-Jährige gerüstet: "Ich fühle mich komplett als eine Einheit mit dem Auto. Komplett. Zu 100 Prozent", wird der Williams-Pilot vom 'Independent' zitiert, der angibt, dass "früh Aufstehen nichts ist, was ich gern tue".

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg findet sich schrecklich pessimistisch

Die GP2 ist zwar auch eine gute Serie, aber der GP2-Champion machte schon die Erfahrung, dass die Formel 1 in einer anderen Liga spielt, nicht nur, weil die Autos schneller sind: "Der Wettbewerb ist auch härter, hier sind die besten Fahrer der Welt. Zudem ist es schwierig, zu überholen. Ich fuhr bei den Tests hinter ein paar Leuten her und es war unmöglich. Es war in der Tat ziemlich schockierend. Das bin ich von den Autos, die ich bisher fuhr, nicht gewohnt."#w1#

Mit dem Formel-1-Vertrag beim Williams-Team hat sich der Rennfahrer mit dem deutschen und finnischen Pass einen Kindheitstraum erfüllt. Früher fieberte er mit seinem Vater mit, heute der Vater mit ihm: "Ich bin eine sehr entschlossene Person und mich hat es immer fasziniert, meinem Vater zuzuschauen. Ich hoffte, dass ich das eines Tages selbst machen kann."

"Es gibt manche Strecken, da ist es an manchen Stellen schon ziemlich verrückt." Nico Rosberg

Mittlerweile ist der in Wiesbaden geborene Formel-1-Neuling ein paar Jahre älter geworden und sieht auch die negativen Seiten des Sports, gibt zu, manchmal Angst zu haben: "Bei manchen Gelegenheiten denke ich, 'Hm, wenn hier etwas schief geht, dann wird das nicht gut für mich ausschauen'. Es gibt manche Strecken, da ist es an manchen Stellen schon ziemlich verrückt. Sehr gefährlich. Aber das macht mich keinesfalls langsamer. Du weißt, dass es zur heutigen Zeit so sicher ist, dass selbst wenn du crashst, nur dann etwas passiert, wenn du wirklich Pech hast."

Zu seinen Stärken zählt der 1 Meter 78 große Rennfahrer seine Widmung, Konkurrenzfähigkeit und den Willen zum Erfolg: "Ich bin zudem analytisch. Wegen der finnischen Seite kann ich eine ziemlich schüchterne Person sein. Das ist skandinavisch. Und ich bin sehr pessimistisch, was schrecklich ist. Ich hasse das. Ich schaue mir immer die negative Seite an. So tut das Dad auch. Er schaut sich die Sachen immer negativ an. Um sich selbst zu schützen, sodass nichts schief geht. Aber ich bin auch ein sehr glücklicher Mensch. Das habe ich von meiner Mutter."