• 03.10.2009 14:48

  • von Armin Gastl

Rosberg: "Es ist Wahnsinn"

Der Williams-Pilot über die zahlreichen Unfälle in Suzuka, die Herausforderungen der Strecke und die Gefährlichkeit der Detailbeobachtung

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wo warst du auf der Strecke, als die Unfälle passiert sind?"
Nico Rosberg: "Ich war immer gerade am Ende meiner Runde, als Rot kam. Das war aber nicht so schlimm, denn ich konnte einfach nicht schneller fahren als in Q1. Ich habe den Grip einfach nicht wiedergefunden. Mehr ging heute einfach nicht. Aber es ist Wahnsinn, wie viele Fahrer heute abgeflogen sind."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg weiß, dass in Suzuka einige Gefahrenstellen lauern

Frage: "Gerade beim Unfall von Timo Glock stellt sich die Frage, wie das passieren konnte. Diese Kurve ist ja nicht wirklich schwierig."
Rosberg: "Webber ist vor drei Jahren im Rennen auch da abgeflogen. Man ist da nicht am Limit des Autos. Doch man muss wegen der Traktion die gesamte Strecke ausnutzen. Für mich sah es aus, als ob es das Auto war. Ich hab es nur auf der großen Leinwand gesehen, als ich im Auto saß. Es sah ganz komisch aus."#w1#

Frage: "Was ist am Bereich der Degner-Kurve so schwierig? Da sind ja fast alle abgeflogen."
Rosberg: "Das ist eine sehr schwierige Ecke. Zum einen steht die Sonne sehr tief beim Qualifying und dann auch beim Rennen. Und der Kerb dort ist so, dass man ihn perfekt treffen muss. Wenn man zu viel davon nimmt, dann springt das Auto und es kann sein, dass man rausfliegt - so wie Kovalainen. Wenn man den Kerb zu wenig nimmt, kommt ein bisschen auf den Dreck, man bekommt Untersteuern, dann gibt es kein Zurück."

Frage: "Es gab hier fast mehr Unfälle als im ganzen Jahr. Ist das die schwierigste Strecke im Kalender?"
Rosberg: "Ja, und sehr gefährlich. Ich bin nach den Unfällen mal bewusst bei den Outlaps mitgefahren. Da gibt es viele Stellen, wenn da etwas schief geht, dann sieht es nicht gut aus. Wenn man an einem schlechten Punkt mal geradeaus schaut, dann ist die Wand nicht weit weg und steht frontal vor einem. Da gibt es viele Ecken, auch den Berg hoch und auf dem Weg zur Spoon-Kurve."


Fotos: Nico Rosberg, Großer Preis von Japan, Samstag


Frage: "Welches Gefühl fährt da mit?"
Rosberg: "Wenn man auf der schnellen Runde ist, dann denkt man da nicht dran. Man hat den Glauben, dass einem das nicht passieren wird."

Frage: "Haben andere Fahrer damit vielleicht ein Problem?"
Rosberg: "So etwas gibt es nicht. Dann wäre man kein Formel-1-Fahrer."

Frage: "Ist die Strecke anders zu fahren als 2006?"
Rosberg: "Nein, überhaupt nicht. Die Zeiten waren auch nur knapp langsamer als damals."

Frage: "Geht die 130R voll?"
Rosberg: "Ja, einfach. Sogar im Nassen ging sie fast voll."