Rosberg: Ein verlorener Aerodynamiker?

Wenn Nico Rosberg nicht erfolgreicher Formel-1-Fahrer geworden wäre, hätte er wahrscheinlich Luft- und Raumfahrttechnologie studiert

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wollte Nico Rosberg Luft- und Raumfahrttechnologie studieren, doch stattdessen führte ihn seine Rennfahrerkarriere in die Königsklasse Formel 1. "Ich sehe an meinen Freuden, die studiert haben und jetzt schon länger arbeiten, wie hart manches Berufsleben sein kann", sagt der Mercedes-Pilot im Interview mit der 'Süddeutschen Zeitung' und fügt an: "Im Vergleich dazu kann ich mich extrem glücklich schätzen."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg wäre auch als Ingenieur in der Luftfahrt glücklich geworden

"Ich mache, was mir Spaß macht", begründet er. "Und wir Rennfahrer haben noch einen Vorteil, den sonst kaum ein Sportler hat: Wir müssen nicht jeden Tag fünf, sechs Stunden lang unsere Fitness trainieren oder immer das Gleiche trainieren, wie es etwa ein Tennisspieler tun muss." Dabei hätte es ihm durchaus "Spaß gemacht, "mich mit Aerodynamik zu beschäftigen. Am Anfang habe ich gedacht: Ich schaffe beides, Studium und Sport parallel. Aber dann habe ich nach dem Abitur eine Pause eingelegt und bin ich in die Formel BMW gegangen."

Dort sicherte sich der von manchen als Weltmeistersöhnchen verspottete Nachwuchsfahrer 2002 den Meistertitel und den Aufstieg in die Formel 3, in der er ebenfalls überzeugte. Anschließend folgte die überragende GP2-Saison 2005, mit der er das Formel-1-Ticket löste. Bereits zuvor hatte er für den Formel-BMW-Gesamtsieg einen Williams-Formel-1-Test gesichert: "Ich war 17 und durfte 30 Runden in einem Formel-1-Auto fahren. Damals hatten die Wagen noch Zehnzylinder-Motoren und 900 PS", erinnert er sich.

"Als ich aus der Boxengasse raus war, habe ich das Pedal einfach mal durchgedrückt, runter bis zum Boden. Was dann passiert ist, war einfach unglaublich. Diese Beschleunigung! Das war cool, das war verrückt! Ich war auf Anhieb schnell, aber in den Kurven hat mir nach einigen Runden die Kraft gefehlt, das Auto zu bändigen. Als ich gebremst habe, ist mir der Kopf zwischen die Beine gefallen", so Rosberg. "Da wusste ich: Das ist es!"