Rosberg: "Ein ganz gutes Rennen"

(Motorsport-Total.com/Sky) - Nico Rosberg wusste beim Großen Preis von Belgien speziell am Start schwer zu überraschen. Der junge Deutsche schlug der versammelten Konkurrenz ein Schnippchen und setzte sich noch in Runde eins an die Spitze des Feldes. In den folgenden 43 Runden verlor Rosberg allerdings wieder etwas an Boden und kreuzte die Ziellinie letztendlich als Sechster - hinter Mercedes-Teamkollege Michael Schumacher. Im Interview spricht Rosberg unter anderem über das Duell mit dem Routinier.

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Nico Rosberg kam im Mercedes direkt hinter "Schumi" ins Ziel und wurde Sechster

Frage: "Nico, Platz sechs hinter deinem Mercedes-Teamkollegen Michael Schumacher. Wie war dieser Grand Prix aus deiner Sicht?"
Nico Rosberg: "Super. Es war sehr schön, das Rennen anzuführen - besonders in der jetzigen Situation. Das war toll, ein schönes Gefühl. Kein Mensch vor mir, hinter mir ein Stau von Red Bulls. Es war schön."

Frage: "Reden wir über deinen Start: Du kamst hervorragend weg und lagst gleich in Führung..."
Rosberg: "Mein Start war toll. Ich hatte mir vorgenommen, Massa zu überholen. Es lief aber perfekt. Ich kam prima von der Linie weg, dann die erste Kurve und schließlich holte ich auch noch Sebastian ein."

"Es war toll, in Spa mit einem Silberpfeil vorne zu liegen. Mir war aber schon klar, dass es ab diesem Zeitpunkt schwierig werden würde, diese Position zu halten. Wir sind bis jetzt einfach nicht schnell genug. Es war aber soweit ein ganz gutes Rennen."

Frage: "Was geht dir durch den Kopf, wenn du plötzlich hörst, dass du vorne liegst?"
Rosberg: "Das ist schon cool - besonders in einer Situation wie in diesem Jahr. Das war schon schön."¿pbvin|512|4006||0|1pb¿

Spritsparen bei Rosberg: Schumacher überholt

Frage: "Gegen Rennende war über Funk zu hören, dass du Sprit sparen musstest. War das so?"
Rosberg: "Ich musste ein bisschen Benzin sparen, das stimmt. Vielleicht hatten wir uns etwas verkalkuliert. Es kann auch daran liegen, dass ich die ganze Zeit über am Limit fahren musste. Zu Beginn wollte ich versuchen, vor meinen Verfolgern zu bleiben. Zur Mitte des Rennens hatte ich ein bisschen Probleme mit den Reifen."

"Ich musste in dieser Phase viel Sprit benutzen, um vor meinen Hintermännern zu bleiben. Am Ende musste ich dann ein bisschen sparen. Ungünstig war halt, dass Michael genau dann mit besseren Reifen von hinten kam. Er hatte die weichen Pneus am Auto, ich war mit der harten Mischung unterwegs. Deswegen konnte ich ihn nicht halten."

Frage: "Wie viel Jubiläumsgeschenk an Schumacher war denn da dabei?"
Rosberg: "Nein, nein. Ich habe ihm ganz bestimmt kein Geschenk gemacht. Nein, ich versuchte, mich zu verteidigen, aber keine Chance. Er hatte ja auch andere Reifen am Auto. Damit war er einfach deutlich schneller."

Frage: "Das Spritsparen am Ende war aber schon seltsam..."
Rosberg: "Da muss ich erst schauen, wonach das genau lag. Es ist einfach so, dass wir am Ende nicht genug Sprit hatten. Das ist ganz normal. Es war ja nicht das erste Mal in diesem Jahr."

Frage: "So etwas darf doch aber nicht erneut auftreten..."
Rosberg: "Nein, aber das ist normal. Man muss es halt so kalkulieren, dass es am Ende perfekt aufgeht. Vielleicht habe ich am Anfang zu viel Sprit verbraucht, als ich vorne war und vorne bleiben wollte. Mein Ingenieur hatte das anders geplant. Deshalb musste ich hintenraus ein bisschen sparen. Das passiert sicher bei allen. Hamilton traf das vor Kurzem ja auch."

Die Reifen waren kein Problem

Frage: "Hast du überhaupt noch im Kopf, wie viele Überholmanöver es in einem so verrückten Rennen gibt?"
Rosberg: "Ich glaube, ich wurde öfter überholt als selbst zu überholen. Ich war ja da vorne und wurde nach hinten gereicht. Es war aber immer wieder spannend und schön, dass Überholen grundsätzlich möglich war. Manchmal war es etwas zu einfach, doch im Großen und Ganzen war es eine tolle Spannung."

Frage: "Bleiben wir beim Thema Reifen: Manche Teams hatten am Sonntag einige Probleme mit den Pneus. Wie war das bei dir?"
Rosberg: "Wir hatten auch gewisse Schwierigkeiten, aber vielleicht ein paar Probleme weniger als manche anderen Teams. Meine Vorderreifen warfen ebenfalls Blasen, doch es war nicht so schlimm wie bei Anderen. Red Bull musste ziemlich schnell in die Boxengasse. Da konnten wir sicherlich länger draußen bleiben."

Frage: "Verlässt du Spa mit einem positiven Eindruck? Wie verläuft die Entwicklung bei Mercedes?"
Rosberg: "Ich weiß es nicht. Wir müssen erst eine Analyse machen. Das Ergebnis ist toll für das Team und ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben trotzdem noch etwas Arbeit vor uns. 2011 ist ohnehin schwierig für uns. Irgendwann kommt der Punkt, an dem wir uns voll und ganz auf 2012 konzentrieren müssen."