• 06.09.2008 20:10

  • von Dieter Rencken / Fabian Hust

Rosberg: "Das wird jetzt sehr herb"

Der Williams-Pilot im Mediengespräch über die Probleme mit dem Auto, die Aussicht auf das Rennen und die Hoffnung auf schlechtes Wetter

(Motorsport-Total.com) - Wie befürchtet funktioniert der Williams in Spa-Francorchamps nicht, denn das Auto schreit nach "Strecken mit kurzen Kurven", wie Nico Rosberg erläutert. Wo könnte es dann besser laufen? "In Singapur und Fuji vielleicht. In Brasilien könnte es ein wenig besser laufen, aber nicht wirklich viel besser. In Monza waren wir beim Test nicht so schlecht, dies ist sicherlich wieder eine Strecke, auf der wir bessere Chancen haben."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg wünscht sich Regen, erwartet diesen für das Rennen aber nicht

Auf den Rest der Saison blickt der Deutsche nicht besonders positiv: "Wir müssen schon noch etwas für diese Saison tun, aber sie neigt sich dem Ende zu, da geht sowieso nicht mehr viel. Das wird jetzt sehr herb." Zuletzt fuhr Rosberg sogar am Donnerstag in Silverstone einen kurzen Privattest: "Das war ein Aerodynamik-Test, und das war der einzige Tag, der in Silverstone frei war."#w1#

"Es war schon schockierend, dass ich in der Startaufstellung nur 15. bin." Nico Rosberg

Zusammenfassend gesagt empfand Rosberg sein Qualifying zum Großen Preis von Belgien als "grottenschlecht": "Es war schon schockierend, dass ich in der Startaufstellung nur 15. bin. Zwar bin ich um acht Zehntelsekunden schneller als man Teamkollege, trotzdem sind wir nur 15. Das ist schockierend."

"Wir verstehen, was wir brauchen, um schneller zu sein", meint der Deutsche auf den mangelhaften Speed des Autos angesprochen. "Das Problem ist in der Formel 1 wie immer die Entwicklung. Wir haben hier ein neues Teil mitgebracht. Leider darf ich nicht sagen, wie es ist, ich habe eben schon wieder einen auf die Finger bekommen. Es ist nicht so positiv, wie wir das erwartet haben."

"Es ist nicht der Schritt, den wir brauchen." Nico Rosberg

"Es ist nicht so, dass wir nicht wissen, was wir verbessern müssen, sondern die Tatsache, dass wir in der Kürze der Zeit nicht genügend finden konnten. Sie haben definitiv gut gearbeitet. Wir fahren mit den neuen Teilen und waren damit auch schneller. Aber es ist nicht der Schritt, den wir brauchen, denn wir sind definitiv während der Saison in die falsche Richtung gelaufen."

Dabei hatte es am Freitag in Belgien doch noch so gut ausgesehen? "Man muss immer wiederholen, dass der Freitag total unwichtig ist, vor allem mit den Bedingungen gestern. Gestern haben mir alle gratuliert. Da habe ich gesagt, dass ich keinen Tropfen Benzin mehr drin habe und eine Sekunde vor Alonso stehe, also um 1,7 Sekunden hinter den Schnellsten. So ist dann die Wahrheit."

Wie ist es angesichts solcher Situationen um seine Motivation bestellt? "Es ist kein Problem, wenn ich Elfter bin oder so, aber 15.? Ich habe im Qualifying alles gegeben, hatte die vor mir aber nicht einmal in Reichweite. Ich war vier Zehntelsekunden von einem Platz weiter vorn weg."

Wie ist es um das Verhalten der Reifen im Rennen bestellt? "Ich hatte im Qualifying schon sehr viel Graining gehabt, dies war ein Problem für mich. Im Rennen wird es interessant, ich bin jedoch sicher, dass alle auf weich gehen, denn der harte Reifen ist schon ziemlich hart.

¿pbbt|1|||||72|Nico Rosbergpb¿Am Morgen dürfte Rosberg noch einmal einen Regentanz aufführen: "Das ist die einzige Chance, die wir haben, ansonsten habe ich keine Chance. Bei einem guten Start bin ich 14., das war es dann. Hier kann man auch ganz gut überholen, zum Beispiel in der Kurve nach 'Eau Rouge', vielleicht starte ich auch mit wenig Benzin und mache eine kleine Show. Momentan haben wir die Tendenz zu einem Stopp, das werden viele machen."

Keine Sorgen muss sich Rosberg um seine persönliche Belastung machen, denn Spa ist einer der am wenigsten anstrengenden Strecken: "Das kommt auf die Länge der Geraden, die Anzahl der Kurven und die Hitze an. Eine sehr anstrengende Strecke ist Ungarn. Eine sehr einfache Strecke ist zum Beispiel Spa. Hier haben wir genügend Zeit, um uns zu erholen."