• 04.08.2005 11:32

  • von Franziska Beetz

Ron Dennis würde nicht tauschen wollen

Trotz der technischen Probleme des MP4-20 und einiger Ausfälle ist die diesjährige Bilanz von McLaren-Mercedes nicht zu verachten

(Motorsport-Total.com) - Die Saison von McLaren-Mercedes hätte so schön sein können. Gerade Kimi Räikkönen konnte dem Rennstall wertvolle Weltmeisterschaftspunkte sichern und auch Juan-Pablo Montoya mauserte sich während der vergangenen Rennen zu einem Leistungsträger. Aber die Technik ist es, die McLaren-Mercedes zu schaffen macht.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Ron Dennis glaubt an die WM-Chancen von McLaren-Mercedes

Räikkönen schien regelrecht vom Pech verfolgt. Zwei Motorschäden zwangen ihn zum Start aus den hinteren Reihen. In Hockenheim sah anfangs alles sehr viel versprechend aus, denn der Finne startete von der Pole Position aus und hielt das gesamte Feld in Schach. Dann allerdings wurde er durch einen unnötigen Hydraulikdefekt zur Aufgabe gezwungen. Teamchef Ron Dennis sieht allerdings trotz der Zuverlässigkeitsprobleme des MP4-20 noch gute WM-Chancen.#w1#

"Letztendlich ist die Saison gut ausbalanciert", so Dennis gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Wir haben Chancen, die Weltmeisterschaft zu gewinnen, aber wir müssen uns vorkämpfen." Man müsse zu diesem Zweck natürlich versuchen, die Verlässlichkeit der Boliden zu steigern, erklärt er weiterhin. Allerdings seien Formel-1-Autos eben nicht für lange Einsätze gebaut.

"Sie sollen einen Grand Prix überstehen. Je weiter man sich an die Grenzen herantastet, desto häufiger entstehen Schäden am Auto. Die Herausforderung liegt darin, die Balance zwischen Laufleistung und Geschwindigkeit zu finden", sagt der Brite. Gerade da aber liegt der Hase im Pfeffer: Obwohl der Rennstall aus Woking das schnellste Auto auf die Strecke bringt, kann man noch lange nicht jedes Rennen beenden.

Der 58-Jährige Dennis sieht darin allerdings noch gewisse Vorteile: "Mir ist es lieber, die Verlässlichkeit eines schnellen Autos zu verbessern, als anders herum." Des Weiteren kenne man die Probleme genau. Es sei lediglich ein längerer Prozess, bis man sie tatsächlich beheben könne. Trotz der Schwierigkeiten mit gewissen Teilen des Boliden würde der Teamchef nicht tauschen wollen.

"Wir hatten alle Probleme und wir hatten alle unsere Chancen", erklärt er. Räikkönens Sieg am Hungaroring lässt den Engländer entspannt in die Sommerpause gehen: "Meine Familie wird einfach nur glücklich sein, dass sie die nächsten beiden Wochen nicht mit einem grummeligen Vater verbringen muss", witzelt Dennis.