Riesenparty, wenn Wurz am Sonntag gewinnt...

Alexander Wurz träumt vor seinem Grand-Prix-Comeback am Sonntag in Imola insgeheim sogar von einer ganz großen Sensation

(Motorsport-Total.com) - 1997 ist Alexander Wurz raketenartig in die Formel 1 gestartet, schaffte er es schon bei seinem dritten Auftritt als Berger-Ersatz im Benetton-Renault auf das Podium in Silverstone. 1998 besiegte er seinen Teamkollegen Giancarlo Fisichella im WM-Duell, doch 1999 und 2000 folgte der sportliche Abstieg. Am kommenden Sonntag hat er jedoch die Chance, sein Talent unter Beweis zu stellen.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz wird am Sonntag den 53. Grand Prix seiner Karriere bestreiten

Der 31-Jährige kommt in Imola - genau wie bei seiner Formel-1-Premiere 1997 - als Ersatzmann zum Einsatz, übernimmt das MP4-20-Cockpit des verletzten Juan-Pablo Montoya. Dass er seit fast fünf Jahren keinen Grand Prix mehr bestritten hat, macht ihm keine Sorgen: "Autorennfahren ist ein bisschen wie Radfahren. Das verlernt man auch nicht", präsentierte er sich im Interview mit der 'Kronen Zeitung' voller Tatendrang.#w1#

Wurz hat seit Bahrain Starts und Boxenstopps geübt

Dass der Start am Sonntag ein Problem werden könnte, glaubt Wurz nicht, schließlich hat er in den vergangenen Wochen das Losfahren 30 bis 40 Mal geübt, ebenso wie Boxenstopps. Es gehe vor allem darum, die große Chance zu nutzen: "Ich komme nicht nach Imola, um dem Feld hinterherzufahren - sonst würde ich nicht im Auto sitzen. Ich will allen zeigen, was ich kann", meinte er. Sein 53. Antreten in der Königsklasse sei vor allem eine Gelegenheit für ihn selbst.

Insgeheim spekuliert der begeisterte Funsportler, der früher BMX-Weltmeister war und heute am liebsten beim Kitesurfen ausspannt, sogar mit einer Sensation. Was passiert denn, Alex, wenn du auf das Podium fährst - oder gar gewinnst? "Dann mache ich am Sonntag eine Riesenparty", entgegnete er auf eine entsprechende Frage der 'Kronen Zeitung'. Die Buchmacher sehen dafür freilich schwarz: Ein Wurz-Sieg wird lediglich mit 1:28 gehandelt.

Gegen ihn spricht, dass er im ersten Qualifying am Samstag schon früh angreifen muss. Darin sieht auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug ein mögliches Handicap: "Alex muss als Erster bei vermutlich wesentlich schlechteren Bedingungen auf die Strecke", so der Deutsche, der aus diesem Grund lieber an Pedro de la Rosa festgehalten hätte, zu 'sport.de'. Aber: "Wir haben bei uns im Team aus Überzeugung immer Fair Play gelebt und Alexander ist unser dritter Mann."

Freude über Wurz-Comeback in Österreich ist groß

In Österreich, wo Wurz als Nicht-Mitglied der Achse Marko/Prüller/Berger lange einen schweren Stand hatte, ist die Freude über das Comeback des ehemaligen Le-Mans-Siegers indes groß. Gerhard Berger zum Beispiel ist "überzeugt, dass Alex einen guten Job machen wird", glaubt aber, "dass es mit 31 schwierig wird, als Stammfahrer zurückzukommen." Helmut Marko, Sportchef bei Red Bull, bemerkte nur knapp: "Ausdauer und Beharrlichkeit machen sich bezahlt."

Sollte der McLaren-Mercedes-Ersatzmann am Sonntag tatsächlich auf das Podium fahren, wäre er der erste Österreicher seit Berger 1997 in Hockenheim auf dem Treppchen - nach 2.828 Tagen. Überhaupt ist die kleine Alpenrepublik derzeit stark in der Formel 1 vertreten: Zwar wurde Christian Klien bei Red-Bull-Cosworth in die Rolle des dritten Fahrers zurückgedrängt, doch neben Wurz wird in Imola auch Patrick Friesacher (Minardi-Cosworth) das Rennen bestreiten.