• 14.01.2006 11:35

  • von Marco Helgert

Richards: Die Kosten müssen runter

Der Ex-BAR-Honda-Teamchef reiht sich in die Reihe derjenigen ehemaligen Teamchefs ein, die für eine rigorose Kostensenkung plädieren

(Motorsport-Total.com) - Kaum ein Punkt hat die Gemüter im Formel-1-Zirkus in den vergangenen Jahren so erregt wie die angestrebte Kostensenkung. Zahlreiche Maßnahmen wollte die FIA dahingehend einführen, viele davon stießen nicht auf große Gegenliebe. Dabei sind sich alle Parteien im Grunde einig: Mittelfristig müssten die Kosten in der Formel 1 sinken, denn die immensen Jahresbudgets der vergangenen Jahre sind nicht auf Dauer tragbar.

Titel-Bild zur News: David Richards

Für David Richards ist nur eine günstigere Formel 1 ein Thema

Vor allem für Teams, die in die Formel 1 streben, ist das momentane Klima nicht ideal. Neben der Einschreibegebühr von knapp 40 Millionen Euro muss man, um halbwegs konkurrenzfähig sein, über 100 Millionen Dollar jährlich verfügen können. Für viele Teams, die aus anderen Motorsportarten in die Formel 1 wollen, ist der Weg damit versperrt.#w1#

Auch Ex-BAR-Honda-Teamchef David Richards könnte sich vorstellen, dass seine Organisation 'Prodrive' in die Formel 1 geht - aber nicht unter den jetzigen Voraussetzungen. "Meiner Meinung nach ist das Klima in der Formel 1 nicht geeignet, damit ein Privatteam wie 'Prodrive' aufsteigt, überhaupt nicht geeignet", so Richards.

Doch am Horizont sieht er Veränderungen aufziehen. "Ich sehe da schon Änderungen, denn so, wie es heute ist, ist es nicht tragbar", fuhr er fort. In der Rallye-WM war auch Richards eine treibende Kraft hinter den Kostensenkungen. Zwar stießen und stoßen zahlreiche Maßnahmen in der Rallye-Szene auf Widerspruch, doch letztlich müsse der Gedanke an eine Kostensenkung siegen - auch in der Formel 1.

"Ich glaube, dass eine Kostensenkung funktioniert", erklärte er. "In der Rallye-Weltmeisterschaft sind wir viele dieser Probleme bereits angegangen. Es ist wie das Nehmen einer Medizin. Wenn man damit anfängt, dann ist das nicht sehr angenehm, und die Nebenwirkungen können auch nicht schön sein. Aber man muss das durchziehen, um sicherzustellen, dass die Bedingungen langfristig stimmen."