Ricciardo: Von Mücken und anderen Tieren
In der kanadischen Wildnis versuchte Daniel Ricciardo die Enttäuschung aus Monaco zu verarbeiten - Verwunderung über die Fragen der Fans
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo gehört zu den entspanntesten Piloten im Fahrerlager der Formel 1. Daher verwundert es auch nicht, dass er zur Vorbereitung auf den Großen Preis von Kanada in Montreal ein ruhiges Umfeld suchte. "Wir sind früh nach Kanada angereist und sind mitten in Quebec in einer Hütte an einem See eingekehrt, die vom dichtesten Wald umgeben war, den ich je gesehen habe", berichtet der Toro-Rosso-Pilot.

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Strahlemann Daniel Ricciardo hat angeblich auch eine dunkle Seite Zoom
Mit Wandern, Laufen und Kajakfahren bereitet sich Ricciardo auf das Rennen vor und verlebt einige schöne Tage - zumindest fast: "Ich wurde von Mücken gejagt, die großen Durst auf einen 89er-Jahrgang Ricciardo claret hatten", sagt der Australier. "So bald du aufhörtest, dich zu bewegen, wurdest du bei lebendigem Leib gefressen", denkt er mit Schrecken an die Mückenplage zurück, die lediglich im Kajak mitten auf dem See zu ertragen war.
Mit dem Tripp in die kanadische Wildnis wollte Ricciardo Abstand zur Formel 1 gewinnen und so die Erinnerungen an den Monaco-Grand-Prix verarbeiten. "Ich hatte mir große Hoffnungen auf ein starkes Rennen gemacht. Dann mit leeren Händen dazustehen, hat mich genervt", blickt Ricciardo auf das Rennen zurück, in dem er von Lotus-Pilot Romain Grosjean abgeschossen worden war. Damit habe er aber nun abgeschlossen, wenn auch die Enttäuschung bleibe.
Der Australier richtet den Blick voraus auf das Rennwochenende auf dem Circuit Gilles Villeneuve, wo man seiner Meinung nach aggressiv fahren muss. "Der Schlüssel zur Rundenzeit besteht darin, wie du die Schikanen und Randsteine attackiert. Die musst du in die Linie einbeziehen und musst Vertrauen ins Auto haben, wenn es herumhüpft und den Mauern nahe kommt", so Ricciardo.
Wie einige andere Fahrer, beantwortet auch Ricciardo immer wieder Fragen seiner Fans, die diese via Twitter einsenden. Dabei stehen zur Verwunderung des 23-Jährigen oft weniger sportliche Fragen im Mittelpunkt. "Ich bin ein wenig verwirrt, warum so viele Leute wissen wollen, welches mein Lieblings-Dinosaurier ist", greift der Toro-Rosso-Pilot eine für ihn besonders kuriose Frage heraus. "Als Kind mögen natürlich alle den T-Rex, aber heute entscheide ich mich für den Stegosaurus. Er sieht völlig anders aus und ist ein interessanter Typ."
Auch das Tier, welches auf Riccardos Helm lackiert ist, sorgte bei den Fans für Interesse. Dabei handelt es sich um einen Honig-Dachs. "Es ist nicht das größte Tier der Welt und sieht ein wenig aus wie ein Wombat. Es ist recht niedlich, und auch wenn man es nicht erwarten würde, kann er sich zu einem rasenden Knäuel verwandeln", sagt Ricciardo. "Es ist ein wenig wie ich: Man darf sich vom sonnigen Äußeren nicht täuschen lassen. Wenn man den richtigen Knopf drückt, kommt meine dunkle Seite zum Vorschein."

